ISPA-Kritik an Terminierungsentgelt-Regelung
Festnetzbetreiber sehen sich benachteiligt
Der Dachverband der heimischen Internet-Anbieter (ISPA) kritisiert die geplante Änderung der Zusammenschaltungsentgelte für Mobilfunkbetreiber: Die graduelle Senkung sei zwar grundsätzlich zu begrüßen, allerdings sei diese Gebühr weiter doppelt so hoch wie im Festnetz, obwohl der Anteil der Gesprächsminuten im Mobilnetz bereits 2008 rund 75 Prozent der gesamten Telefonate ausmachte, betonte die ISPA am Donnerstag in einer Presseinformation. Auch die kürzlich von der RTR verkündete Verlangsamung der Senkung bis Juni 2011 sei unverständlich.
Festnetz subventioniert Mobilfunk
"Kampfpreise, wie wir sie beispielsweise bei mobilen Datenanschlüssen erleben, sind nur möglich, weil seit jeher Anrufe vom Festnetz in Mobilnetze wesentlich teurer sind als umgekehrt und sich Mobilfunkbetreiber so einen schönen finanziellen Polster erwirtschaften konnten", erklärte ISPA-Generalsekretär Andreas Wildberger. Die Subventionierung der Mobilnetze durch die Festnetze werde nun prolongiert.
"Verständlich ist das angesichts des von allen beklagten Festnetzschwundes und im Lichte des schleppenden Festnetz-Breitbandausbaus nicht", so Wildberger. Man könne nicht von Unternehmen verlangen, in Infrastrukturausbau zu investieren, und ihnen gleichzeitig das Erwirtschaften der dafür notwendigen Finanzmittel auf Dauer so schwierig gestalten.
(APA)