Computersystem reguliert Verkehrsströme
Ein neues Steuerungssystem soll das Fahrgastaufkommen in der Wiener U-Bahn regulieren. Erste Tests verliefen erfolgreich.
Das von Arsenal Research entwickelte Steuerungssystem soll in der Wiener U-Bahn auch bei Massenanstürmen, wie sie etwa für die Fußball-EM 2008 erwartet werden, für die Sicherheit der Fahrgäste sorgen.
Zum Einsatz kommen wird das System in der geplanten U2-Station beim Ernst-Happel-Stadion. Ein erster Simulationsbetrieb an einer U4-Station verlief nach Angaben der Forscher erfolgreich.
Züge werden gewogen
Das System beginnt bereits in den beiden Haltestellen vor und nach der betreffenden Station mit dem Sammeln von Daten. Dabei werden die ankommenden U-Bahnen gewogen und daraus die Fahrgastzahl und die freien Plätze errechnet.
So weiß der Computer bereits vor dem Einfahren des Zuges, wie viele Leute in die ankommende U-Bahn passen werden, und lässt gar nicht mehr auf den Bahnsteig.
Bewegliche Türen als Kernstück
Die Station beim Stadion ist mit Sensoren zur Zählung der Fahrgäste ausgestattet. Das Kernstück aber sind bewegliche Türen. Diese können von drei Gehspuren auf eine verengt oder ganz geschlossen werden.
Um auch vor den eigentlichen Zugangstüren kein allzu großes Gedränge aufkommen zu lassen, sind ein Stauraum und davor Vereinzler - schlangenförmig angeordnete Geländer - angebracht.
Nur minimale Verzögerungen
"Derzeit befinden sich in Stoßzeiten bis zu 1.600 Leute auf einem Bahnsteig, das kann sehr gefährlich werden, vor allem wenn auch noch Alkohol im Spiel ist", sagte Katja Schechtner, Geschäftsfeldleiterin Human Centered Mobility Technologies am Arsenal.
Nach dem gesteuerten System sind - je nach Vorbelegung des Zuges - maximal 800 Personen am Bahnsteig. Trotz des deutlich verminderten Drucks der Menschenmassen ergibt sich nur eine minimale Verzögerung beim Abtransport der ganzen Menge.
(APA)