Erste Sicherheitslücke in Windows Vista

27.12.2006

Kaum einen Monat nach der Einführung von Windows Vista ist zum ersten Mal eine Sicherheitslücke im Programmcode des neuen Microsoft-Betriebssystems entdeckt worden. Angreifer müssen allerdings bereits Zutritt zum Computer haben, um die Lücke auszunutzen.

Der Sicherheitsexperte Mikko Hypponen von der finnischen Firma F-Secure erklärte, der zuerst auf einer russischen Website bekannt gemachte Programmierfehler habe nur "historische Bedeutung", da er die erste in Windows Vista festgestellte Sicherheitslücke sei.

Angreifer könnten diese theoretisch ausnutzen, um sich vom PC-User zum Administrator zu machen, also um eine bereits bestehende Zugriffsberechtigung aufzuwerten. Dazu müssten sie sich jedoch bereits Zutritt zum Computer verschafft haben, meinte der Experte.

Betrifft auch ältere Windows-Versionen

Das Problem bestehe auch für ältere Windows-Versionen und könne mit einem Software-Patch behoben werden, sagte Hypponen.

Die Free Software Foundation [FSF] macht mit einer Mitte Dezember gestarteten Kampagne gegen Windows Vista mobil und will auf freie Software-Alternativen aufmerksam machen. Das Microsoft-Betriebssystem schränke die Kontrolle seiner Nutzer über ihre Computer ein, warnen die Aktivisten.

Auch Schwachstellen im Internet Explorer 7 entdeckt

Laut "New York Times" entdeckte eine Sicherheitsfirma aus dem Silicon Valley auch weitere Schwachstellen, darunter einen Programmierfehler in Zusammenhang mit dem im Herbst dieses Jahres veröffentlichten Browser Internet Explorer 7.

Der Fehler sei kritisch und ermögliche es nach Angaben der US-Softwarefirma Determina, schädlichen Code über Websites auf Rechner mit dem Vista-Betriebssystem einzuschleusen.

Problem wird untersucht

Microsoft teilte am Dienstag mit, dass die Sicherheitslücke und die Schwachstellen im Internet Explorer 7 untersucht würden.

"Windows Vista ist bisher unsere sicherste Plattform", erklärte der für Softwaresicherheit zuständige Microsoft-Manager Mike Reavey in einem Weblog-Posting.

Ab 30. Jänner für Privatkunden erhältlich

Windows Vista wurde am 30. November für Firmenkunden freigegeben. Für Privatanwender wird das neue PC-Betriebssystem am 30. Jänner erhältlich sein.

Vor Weihnachten unterboten sich die Hersteller mit preisgünstigen PCs. Doch nicht alle Billigrechner sind für Microsofts neues Betriebssystem Windows Vista gerüstet. Für die vollen Hardware-Anforderungen von Vista muss tiefer in die Tasche gegriffen werden.

(futurezoen | APA | dpa)