16.04.2003

IETF RFC

Bildquelle: Cisco/ ORF.at

Ciscos Internet-Überwachungspläne

Was bisher nur auf einschlägigen Mailing-Lists gemunkelt und gewußt wurde, bestätigt sich nun offiziell. Cisco Systems, haushoher Weltmarktführer im Bereich Router, arbeitet mit Hochdruck an neuen Überwachungslösungen - d.h. man findet "Lösungen" für Hintertüren im Routing.

Seit wenigen Tagen findet sich nun auf der Liste mit den Entwürfen für so genannte RFCs [Requests for Comments] ein Dokument, unterzeichnet von drei Cisco-Ingenieuren. Der Titel lautet "Cisco Support for Lawful Intercept In IP Networks", dabei handelt es sich um einen Entwurf zur Integration von Überwachungsmechanismen in den Internet-Verkehr.

Standards und Überwachung

Was europäische und amerikanische Standardisierungsinstitute bei den Mobilfunknetzen vorexerziert haben - nämlich die Einführung der totalen Überwachbarkeit über eine technischen Standard - versucht Cisco nun über die so genannten RFCs. Das wiederum sind - verkürzt gesagt - die in freier Kooperation erstellten Standards des Internet und deren Hüter nennt man IETF.

Diesen und andere Entwürfe wird die Internet Engineering Task Force vom 13. bis 18 Juli bei ihrem 57. Treffen in Wien diskutieren.

...lehnten dankend ab

Ein erster Vorstoß, das Internet standardisiert anzuzapfen im November 1999 schlug fehl. Die Internet Engineering Task Force [IETF] hatte mit überwältigender Mehrheit beschlossen, in die künftige Generation von Internet-Protokollen keine Sollbruchstellen einzuplanen, die dem FBI und anderen Behörden direkten Zugriff auf die weltweite Kommunikation ermöglichen sollen.