Steve Jobs in Optionsaffäre verstrickt
Apple-Chef Steve Jobs ist offenbar doch in den Skandal um gefälschte Aktienoptionen beim US-Computerkonzern involviert. Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC untersucht. Apple-Aktien erleben eine Achterbahnfahrt.
Jobs soll im Jahr 2001 7,5 Millionen Aktienoptionen erhalten haben. Die dazu notwendige Genehmigung des Apple-Aufsichtsrats lag jedoch nicht vor, berichtet die "Financial Times" in ihrer Donnerstag-Ausgabe.
Die Bewilligung des Kontrollorgans wurde nach Angaben der Zeitung gefälscht und rückdatiert. Bisher hatte der Computerkonzern eine Verwicklung des Konzernchefs in den Aktienoptionen-Skandal abgestritten.
Gewinnmaximierung durch Rückdatierung
Durch die Rückdatierung der Aktienoptionen auf einen Zeitpunkt, an dem der Kurs der Apple-Aktie niedrig war, sollte die Gewinne der Begünstigten bei Wahrnehmung der Optionen steigen lassen.
Apple ist eines von 160 Unternehmen, gegen die im Zusammenhang mit zurückdatierten Aktienoptionen von der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ermittelt wird.
SEC untersucht
Die gefälschte Bewilligung wird nun gemeinsam mit weiteren Dokumenten von SEC untersucht. In die Affäre sollen mehrere Apple-Topmanager verstrickt sein. Ob ein Verfahren gegen die betroffenen Apple-Mitarbeiter eingeleitet wird, ist noch nicht entschieden.
Apple kündigte für diese Woche eine Mitteilung an die US-Börsenaufsicht an, in der das Unternehmen zu den Vorwürfen Stellung nehmen will.
Aktie geriet unter Druck
Am Mittwoch wurde bekannt, dass die SEC dem Hinweis nach gefälschten Dokumenten im Zusammenhang mit Apple-Aktienoptionen nachgehe.
Die Apple-Aktie verlor daraufhin zeitweise bis zu sechs Prozent, konnte sich jedoch zu Börsenschluss von ihrem größten Kursrutsch seit Jahren wieder erholen.
Weit reichende Folgen befürchtet
Die Verstrickung des Apple-Chefs in die Optionsaffäre könnte weit reichende Folgen für das Unternehmen haben. Jobs hatte Apple seit seiner Rückkehr an die Unternehmensspitze im Jahr 1996 zu neuer Stärke verholfen und zu einem führenden Anbieter von Unterhaltungselektronik gemacht.
Im Oktober hatte das Apple-Direktorium zwar eingeräumt, dass Jobs in einigen Fällen von der Rückdatierung von Aktienoptionen gewusst hatte, den den Verdacht auf ein Fehlverhalten des Apple-Chefs jedoch zurückgewiesen.
Apple hatte zuvor angekündigt, wahrscheinlich die Zahlen für einige Geschäftszeiträume korrigieren zu müssen, nachdem Unregelmäßigkeiten bei den Daten zu den Aktienoptionen entdeckt worden waren.
(futurezone | Financial Times)