Bericht: Bertelsmann will EMI-Archiv
Großinvestition ins Wachstumsgeschäft Musiklizenzen
Der Medienkonzern Bertelsmann will sich einem Magazinbericht zufolge mehr Musikrechte sichern. Als eines von mehreren Übernahmezielen gelte das Archiv des Musikkonzerns EMI, berichtete das "manager magazin" am Mittwoch vorab aus seiner Freitag-Ausgabe. Die Finanzierung sollten mehrere Partner übernehmen. Der US-Finanzinvestor KKR habe sich bereiterklärt, 200 Millionen Dollar beizusteuern, über weitere 300 bis 500 Millionen Dollar werde mit mehreren Banken verhandelt. Ein Bertelsmann-Sprecher wollte sich nicht äußern. Spekulationen kommentiere er nicht.
Profitable Rechteverwertung
Bertelsmann hatte 2008 seinen 50-Prozent-Anteil am Musikgemeinschaftsunternehmen Sony BMG an den Partner Sony weitergereicht und sich auf das Management von Musikrechten konzentriert. Im Oktober startete Bertelsmann dazu die BMG Rights Management, das Songschreiber und Interpreten bei der Vermarktung, der Lizenzabrechnung oder der Vorfinanzierung unterstützen soll. Im schwierigen Musikmarkt sieht der Konzern im Rechtemanagement ein Geschäft, das Wachstum verspricht, weil Musik immer stärker genutzt und damit verwertet wird. Aus dem früheren Joint Venture übernahm BMG Aufnahmen von über 200 Künstlern.
Bertelsmann selbst steckt derzeit im umfangreichsten Kostensenkungsprogramm der Unternehmensgeschichte. Konzernchef Hartmut Ostrowski hatte angekündigt, mehrere hundert Millionen Euro sollten eingespart werden, etwa über eine Senkung der Programmkosten bei der Fernsehtochter RTL. Auch einen Stellenabbau werde es geben, hatte er gesagt. Zum Umfang machte das Unternehmen bisher keine Angaben.
(Reuters)