Ex-Siemens-Manager festgenommen
Früherer Griechenland-Chef in Deutschland aufgespürt
Nach anderen früheren Topmanagern ist nun auch der ehemalige Griechenland-Chef von Siemens im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal des Konzerns festgenommen worden. Der bisher flüchtige Michalis Christophorakos sei in der Nähe von Rosenheim aufgespürt worden, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München am Donnerstag. Christophorakos habe sich "seit einiger Zeit" in einem Privathaus nahe der oberbayrischen Stadt versteckt gehalten.
Auslieferungsverfahren dauert
Der frühere Siemens-Manager sei mit einer Auslieferung an Griechenland nicht einverstanden. Das Auslieferungsverfahren werde deswegen wohl länger als einen Monat dauern. Griechenland hatte Ende Mai ein Auslieferungsersuchen an Deutschland gerichtet.
Siemens hatte sich im Zuge der Schmiergeldaffäre von seinen verantwortlichen Mitarbeitern in Griechenland getrennt. Die griechische Opposition wirft der Regierung vor, sie habe die ranghohen Ex-Siemens-Manager vorsätzlich entkommen lassen, damit die Affäre nicht weiter hohe Wellen in der Innenpolitik des Landes schlägt.
Bestechungsvorwurf
Den Ex-Siemens-Mitarbeitern wird vorgeworfen, Lokalpolitiker und Mitarbeiter der griechischen Telekommunikationsgesellschaft OTE bestochen zu haben, um sich die Vergabe eines Auftrags vor den Olympischen Spielen im Jahr 2004 zu sichern. Der Skandal erschütterte die politische Klasse in Griechenland. Sowohl der regierenden Partei von Ministerpräsident Kostas Karamanlis als auch der oppositionellen PASOK wird vorgeworfen, Schmiergelder angenommen zu haben.
(AFP)