Microsoft gibt Preise für Windows 7 bekannt
Der Software-Hersteller Microsoft führt sein neues Betriebssystem Windows 7 im Oktober mit mehreren Neuerungen ein. So ist das neue System zwar zum Update-Preis, aber nur als Vollversion für Neuinstallationen erhältlich. Den Browser werden die Nutzer von kostenlos verteilten DVDs nachinstallieren können.
In einer Vorverkaufsaktion könnten sich Kunden in Deutschland ab 15. Juli die "Home Premium"-Version für 50 Euro sichern, berichtete das Unternehmen am Donnerstag in München. Diese Aktion werde es in Österreich nicht geben, so Robert Lampl von der heimischen Microsoft-Niederlassung gegenüber ORF.at: "Das bieten wir nur in fünf wichtigen Märkten weltweit an. Die Aktion wird es auch in der Schweiz nicht geben." Ansonsten seien die Preise für die österreichischen Windows-7-Varianten mit jenen in Deutschland ident.
Kostenloses Update für Windows-Vista-Käufer
Wer vor dem offiziellen Start am 22. Oktober einen PC mit der Vorgängerversion Windows Vista Home Premium, Business oder Ultimate kauft, erhalte vom Freitag an ein kostenloses Update. Dabei fällt allerdings eine Bearbeitungsgebühr an, die sich von Anbieter zu Anbieter unterscheidet. Beim österreichischen Hersteller Quanmax beträgt die Gebühr beispielsweise 14,99 Euro, ausgeliefert werde es im Herbst bei Verfügbarkeit von Windows 7. Bis Ende des Jahres sollen die Vollversionen zudem zu reduzierten Preisen erhältlich sein. Wie viel das System ab 2010 kosten wird, teilte Microsoft nicht mit.
Beim Kauf neuer Rechner sollten die Konsumenten darauf achten, dass dem Computer ein Gutschein für das Upgrade auf Windows 7 beiliegt. Das Upgrade-Angebot richtet sich an kleine Firmen und Privatpersonen, daher ist es auf 25 Lizenzen pro Person beschränkt.
"Home Premium"-Version ab 120 Euro
Zum Verkaufsstart im Oktober werden für die "Home Premium"-Version für Privatnutzer 119,99 Euro fällig, die "Professional"-Variante kostet 285 Euro, "Ultimate" rund 300 Euro. Ab Anfang 2010 seien die Preise höher, erklärte das Unternehmen, ohne Details zu nennen. Auch zur 50-Euro-Aktion in Deutschland nannte es keine Einzelheiten - der Verkauf erfolge, "solange der Vorrat reicht".
Software kommt ohne Browser nach Europa
Microsoft liefert die neue Software in der EU zunächst ohne seinen Browser - den Internet Explorer - aus, um im laufenden Wettbewerbsverfahren nicht mit der Europäischen Kommission aneinanderzugeraten. Selbst wer ein Update erwirbt, muss daher aus technischen Gründen das System komplett neu installieren. Robert Lampl rät den Nutzern, ihre Daten und Einstellungen mit dem Microsoft-Tool "Easy Transfer" beispielsweise auf eine externe Festplatte zwischenzuspeichern und dann auf das neue System aufzuspielen. Anwendungen müssen freilich separat nachinstalliert werden.
Das Browser-Problem will Microsoft auch in Österreich dadurch lösen, dass es Internet-DVDs in großer Zahl kostenlos in den Geschäften seiner Handelspartner auflegen wird. "Auf der DVD werden sich der Internet Explorer 8 und die Live-Essentials-Programme wie Mail und Messenger befinden", so Lampl. "Bei neuen Computern dürfen die Hersteller ohnehin den Browser vorinstallieren."
Mit Windows erwirtschaftete Microsoft im Geschäftsjahr 2008 rund ein Drittel seines Gesamtumsatzes von 60 Milliarden Dollar. Windows läuft schätzungsweise auf 90 Prozent aller Personal Computer weltweit. Experten sehen in den Rabatten für Windows 7 eine Reaktion von Microsoft auf die Erfahrungen mit Windows Vista. Die Einführung dieses Betriebssystems vor rund drei Jahren verlief eher schleppend. Vor allem Unternehmen und Großorganisationen verzichteten auf den Umstieg auf Vista und nutzten weiterhin ältere Versionen wie Windows XP.
(dpa/futurezone)