Für BenQ Mobile Deutschland wird es eng
Laut Betriebsrat gibt es nur noch einen Interessenten für eine Übernahme des insolventen Unternehmens BenQ Mobile.
Kurz vor dem Ablauf der offiziellen Verhandlungsfrist an diesem Sonntag sei einer von zwei Interessenten abgesprungen, so der Gesamtbetriebsrat von BenQ Mobile, Josef Michael Leucker.
Damit gebe es nur noch einen ernsthaften Interessenten für die Reste der ehemaligen Siemens-Handysparte mit mehr als 1.000 Beschäftigten.
Investoren aus dem IT-Bereich
Dabei soll es sich um eine Investorengruppe aus dem IT- und Halbleiterbereich handeln, die von einem Münchner Rechtsanwalt vertreten wird. Der andere Kandidat habe die Sache finanziell nicht stemmen können, so Ulrich Marschner von der IG Metall.
Zuvor hatte die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" [Freitag-Ausgabe] unter Berufung auf Leucker berichtet, dass zumindest einer der zwei Interessenten am 2. Jänner ein Angebot legen wolle.
Mit dem Vorpreschen hatte Leucker den Insolvenzverwalter verärgert. Es sei nicht angebracht, laufende Verhandlungen zu kommentieren und diese damit möglicherweise zu gefährden, so eine Sprecherin. Zum aktuellen Verhandlungsstand wollte sie sich nicht äußern. "Es bestehen aber noch Chancen."
Mit einem Angebot wird gerechnet
Es werde zu 75 Prozent damit gerechnet, dass dieser Kandidat Anfang Jänner ein konkretes Angebot auf den Tisch legt, so Marschner weiter. Zurzeit fehle aber noch ein Zukunftskonzept.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Martin Prager hatte bisher den 31. Dezember als letzten Termin für ein verbindliches Angebot genannt. Wenn bis dahin niemand gefunden werde, müsse der Betrieb geschlossen werden, da am 1. Jänner 2007 das Insolvenzverfahren eröffnet wird.
Dann darf das Unternehmen keine roten Zahlen mehr schreiben, was angesichts hoher Material- und Personalkosten sowie eines weiteren Umsatzeinbruchs kaum möglich ist.
(dpa)