Einigung auf Handy-Einheitsnetzteil perfekt
Die führenden Handyhersteller haben sich auf einen einheitlichen Standard für Ladegeräte geeinigt: Ein Micro-USB-Stecker soll die Grundlage bilden. Die Hersteller haben der EU-Kommission am Montag eine entsprechende Vereinbarung vorgelegt.
Die erste Generation der neuen Mobiltelefone, die nicht mehr nur mit einem bestimmten Netzteil aufgeladen werden können, solle von 2010 an erhältlich sein, teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Damit brauchen Handynutzer nicht jedes Mal ein neues Ladekabel, wenn sie von einem Handyhersteller zu einem anderen wechseln.
Vereinbarung unterzeichnet
Die Ladegeräte sollen auf der Grundlage eines Micro-USB-Steckers vereinheitlich werden. Das "Memorandum of Understanding" wurde von den zehn Unternehmen Apple, LG, Motorola, Nokia, Samsung, Sony Ericsson, Qualcomm, Research in Motion, NEC und Texas Instruments unterzeichnet.
Die Vereinbarung wird durch eine neue EU-Norm ergänzt. Durch die Norm werden die sichere Handhabung von Mobiltelefonen sowie die Vermeidung von Funkstörungen gewährleistet. Die Kommission gab bekannt, weiter eng mit der Industrie zusammenzuarbeiten, um eine zügige praktische Umsetzung der Vereinbarung sicherzustellen.
EU begrüßt Lösung der Industrie
Dass die meisten Ladegeräte und Mobiltelefone nicht zusammen funktionieren, sei ein großer Nachteil für die Benutzer und führe zu überflüssigem Müll, sagte EU-Industriekommissar Günter Verheugen nach Kommissionsangaben. "Ich freue mich sehr, dass die Industrie eine Einigung erzielt hat, die den Verbrauchern das Leben sehr viel leichter machen wird", sagte Verheugen. Er sei sehr froh, dass die Industrie eine eigene Lösung gefunden habe und keine gesetzliche Regelung der EU mehr nötig sei.
Die EU-Kommission hatte den Handyherstellern mit einer Regulierung gedroht, sollte kein einheitlicher Netzteilstandard geschaffen werden.
Durch alte Netzteile entstünden derzeit mehrere tausend Tonnen Abfall pro Jahr. Die Branche schätzt, dass nun die Zahl der produzierten Ladegeräte halbiert werden könnte.
(dpa/futurezone)