© TA/Roland Unger, Hannes Ametsreiter

Telekom Austria stellt Netzausbaupläne vor

NETZ
03.07.2009

Die Telekom Austria (TA) hat am Freitag ihr neues Infrastrukturprogramm präsentiert. Sie verspricht in einigen "Fiber-Citys" Glasfaservernetzung bis ans Haus und schnelleres Netz in ländlichen Regionen. Das Investitionsvolumen bis 2013 beträgt 1,5 Milliarden Euro.

Es sei das bisher "größte Technologieprojekt Österreichs im 21. Jahrhundert", sagte Hannes Ametsreiter Vorstandsvorsitzender der Telekom Austria Group: "Wir leiten damit eine neue Festnetzära ein."

Gemeint ist damit, dass die TA beginnt, sich langsam vom Kupfer zu verabschieden, das immerhin seit 125 Jahren die Basis aller Telekommunikation darstellte. In einer ersten Pha?e werden 150.000 Haushalte in Villach, Klagenfurt sowie zwei Wiener Bezirke (Fünfhaus und Döbling) angebunden, mittelfristig mit einem Gigabit/s, der "schnellsten Internet-Anbindung der Welt."

"Fiber-Citys"

Neben den "Fiber-Citys" soll das Netz auch auf dem Lande ausgebaut werden, mit schnellerem DSL - genannt VDSL 2 - sollen 30 MBit/s angeboten werden können. Betreffen soll das 750.000 Haushalte, die bisher keine schnelle Anbindung hatten. Das sei ein Schritt, die "digitale Spaltung" zu überbrücken, die TA sei damit der Technologieführer, der Ausbau beginne "jetzt".

Die gesamte bisherige Festnetzstruktur werde auf diese neue "All-IP-Serviceplattform" migriert, es werde also nur noch eine einzige Infrastruktur geben, sagte Ametsreiter. 1,5 Milliarden Euro werden bis 2013 investiert, laut WIFO soll jedes 100-Millionen-Segement davon bis zu 1.300 Arbeitsplätze bringen - oder sichern. Ein Drittel dieser Summe ist allerdings nicht dem Glasfaserausbau, sondern dem mobilen Breitband gewidmet, also der mobilkom.

Fernsehen in 3-D

Die "schnellste Internet-Anbindung der Welt" wird es freilich nicht von Anfang an geben. In der "Fiber-City" Villach werden ab September in 128 "abgesetzten Netzelementen" alle Haushalte erst einmal mit 30 MBit/s via Glasfaser versorgt. Damit seien "völlig neue Services wie 3-D-Fernsehen" möglich.

Bis man sich endgültig vom Kupferkabel verabschieden könne, würden freilich "noch einige Jahre" ins Land ziehen, sagte Ametsreiter. Beginnen wird es mit "Fiber to the Curb", also bis zum Gehsteig, die letzten Meter geht es vorläufig noch länger über Kupfer bis zum Kunden. Auf die Frage von ORF.at, ab wann denn auch der Mitbewerb die Infrastruktur der TA wie Leerrohre und fertige Glasfaserstrecken nützen können werde, sagte Ametsreiter, die TKG-Novelle habe die Grundlage dafür bereits geschaffen, möglich sei das also schon "ab jetzt".

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(futurezone/Erich Moechel)