Milliardencoup im Metaversum
Ein Spieler des Massive Multiplayer Online Games (MMOG) "Eve Online" hat eine virtuelle Bank um eine Milliardensumme in virtueller Währung erleichtert und seine Beute danach in echtes Geld umgetauscht.
Der 28-jährige Australier, der in dem Spiel unter dem Namen "Ricdic" auftrat, veruntreute rund 200 Milliarden Kredits bei einem der größten Finanzinstitute des vom isländischen Unternehmen CCP betriebenen Online-Rollenspiels. Danach tauschte "Ricdic", der als Geschäftsführer der Bank fungierte, die Kredits gegen echtes Geld ein, berichtete die BBC.
Kreditklemme im Online-Spiel
Der Coup brachte ihm mehr als 3.600 Euro ein. Die virtuelle Bank konnte hingegen nur knapp den Zusammenbruch abwenden. Die gestohlenen Kredits machten rund acht Prozent ihrer Gesamteinlagen aus. Als sich die Nachricht von dem Abhandenkommen des virtuellen Geldes verbreitete, zogen viele Kunden des Finanzinstituts ihre Einlagen ab und lösten damit eine veritable Kreditklemme in der virtuellen Welt aus.
"Ricdic" soll das Geld unter anderem dazu verwendet haben, Arztrechnungen zu bezahlen, so die BBC. Er wurde aus "Eve Online" ausgeschlossen, obwohl kriminelle Machenschaften durchaus Teil des Spiels sind. Mit dem Tausch der virtuellen Währung in echtes Geld verstieß er allerdings gegen die Nutzungsbedingungen des Online-Spiels.
300.000 Nutzer
"Eve Online" hat rund 300.000 Nutzer, die in dem in einem imaginären Weltraum angesiedelten Online-Spiel Handel betreiben, Unternehmen gründen und Rohstoffe erwerben können. Das dabei erwirtschaftete virtuelle Geld wird in Banken innerhalb des Spiels verwaltet.