"Raumschiff zum Anziehen"
Prototyp für Mars-Raumanzug in Tirol getestet
Der Prototyp eines Analog-Raumanzugs, der die Bedingungen bei einer Mars-Landung perfekt simulieren soll, hat am Freitag seinen ersten Testlauf in einem Steinbruch in Kramsach im Tiroler Bezirk Kufstein absolviert. Das 45 Kilo schwere Gerät könne alle Einschränkungen eines echten Raumanzugs wiedergeben. In drei Jahren soll "Aouda" bei einer simulierten Mars-Erkundung in der Antarktis eingesetzt werden.
Erste Tests außerhalb des Labors
"Bei diesen ersten Tests außerhalb des Labors untersuchen wir das mechanische Verhalten von 'Aouda' unter Feldbedingungen, wie etwa die Fähigkeit, sich im marsähnlichen Terrain sicher zu bewegen, Gerätschaften zu bedienen und gleichzeitig einen kontinuierlichen Datenstrom an das Kontrollzentrum zu senden", erklärte Projektleiter Gernot Grömer vom Österreichischen Weltraumforum (ÖWF) in einer Aussendung. Weltweit arbeiten laut Grömer nur vier Gruppen ernsthaft an der Entwicklung der Anzüge, drei davon befinden sich in den USA.
"Physisch äußerst anstrengend"
Als "physisch äußerst anstrengend" beschrieb der erste Anzugtester Ulrich Luger das Tragegefühl. "'Aouda' ist im Wesentlichen ein 45 Kilogramm schweres Raumschiff zum Anziehen und gleichzeitig ein tragbarer Computer und biologische Barriere", meinte er. Der Anzug wurde vom ÖWF in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck und mehreren Tiroler Schulen entwickelt.
Das Österreichische Weltraumforum ist ein Netzwerk für Raumfahrt und Weltraumwissenschaften, das im Rahmen des mehrjährigen Forschungsprogramms "PolAres" Technologien und Forschungskonzepte für einen bemannten Mars-Flug entwickelt.
(APA)