Handybetrüger buchten von Sarkozys Konto ab
Gericht in Nanterre nimmt Verfahren gegen Datendealer auf
Im Pariser Vorort Nanterre müssen sich seit Montag acht Menschen vor Gericht verantworten, die Handyverträge mit der privaten Bankverbindung von Staatschef Nicolas Sarkozy angelegt hatten. Den Hauptverdächtigen wirft die Anklage vor, sich illegal Kontodaten beschafft und die Mobiltelefone samt Vertrag dann auf dem Schwarzmarkt verkauft zu haben.
Verkauf ohne Kontrolle
Unterstützt wurden sie dabei unter anderem durch drei Handyverkäufer, die Verträge ohne die vorgeschriebenen Sicherheitskontrollen anlegten und dafür eine Provision kassierten. Der Präsident hatte im September 2008 Anzeige erstattet, nachdem von seinem Bankkonto immer wieder Geld abgebucht worden war. Der Gesamtschaden liegt unter 200 Euro.
Sarkozy tritt in dem Verfahren, das nur bis Dienstag dauern soll, als Nebenkläger auf. Auch seine erste Ehefrau Marie-Dominique Culioli sowie die Mobilfunkbetreiber Orange und SFR klagten. Insgesamt wurden 48 Menschen Opfer des Betruges. Den sechs angeklagten Männern und zwei Frauen drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis und bis zu eine Million Euro Geldstrafe.
(AFP)