O2 stellt Palm Pre offiziell vor

MOBILFUNK
07.07.2009

In Deutschland zum Weihnachtsgeschäft, Verkauf ohne SIM-Lock

Palm wird seinen iPhone-Konkurrenten Palm Pre in Deutschland zum Weihnachtsgeschäft exklusiv über den Mobilfunkanbieter O2 vertreiben. Dabei wird O2 auf die Verwendung eines SIM-Locks verzichten, so dass Kunden das Smartphone von Palm auch in anderen Mobilfunknetzen betreiben können, kündigte O2-Vertriebschef Lutz Schüler am Dienstag in München an.

Die Vereinbarung ist Teil einer größer angelegten Partnerschaft zwischen dem spanischen Telekomriesen Telefonica und dem kalifornischen Taschencomputerpionier Palm. Neben O2 in Deutschland, Großbritannien und Irland bringt der ebenfalls zu Telefonica gehörende spanische Provider Movistar den Palm Pre im vierten Quartal 2009 auf den Markt. Ein österreichischer Vertriebspartner für das Pre ist noch nicht bekannt.

Letzte Chance für Palm

Palm hatte das Smartphone im Januar erstmals auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas vorgestellt und war in ersten Testberichten mit viel Vorschusslorbeeren bedacht worden. In den USA wurde das Telefon Anfang Juni durch den Mobilfunkprovider Sprint auf den Markt gebracht. Innerhalb von vier Wochen verkauften Palm und Sprint rund 300.000 Geräte. Branchenbeobachter sehen in dem Pre die letzte Chance für Palm, sich nach einer Serie von geschäftlichen Misserfolgen wieder erfolgreich am Markt zu behaupten.

O2-Vertriebschef Schüler räumte in München ein, das iPhone von Apple habe für den gesamten Markt eine überragende Rolle gespielt. "Die Dynamik, die das iPhone der Branche beschert hat, ist uns höchst willkommen." Aus dem Graumarkt seien auch rund 50.000 iPhones im O2-Netz gelandet, obwohl das Apple-Smartphone in Deutschland exklusiv von T-Mobile angeboten wird. Mit dem Palm Pre habe O2 nun das "interessanteste Smartphone" im Markt, sagte Schüler.

O2 wird für den Palm Pre kein spezielles Tarifangebot einrichten, sondern die üblichen Tarife anbieten. Über die Ratenkaufoption "MyHandy" trenne O2 die Finanzierung des Mobiltelefons von den Kosten für den Mobilfunkvertrages. Schüler sagte, O2 wolle künftig jedes dritte Smartphone in Deutschland verkaufen. Da sein Unternehmen neben Vodafone und T-Mobile ein Hochgeschwindigkeits-Mobilfunknetz betreibe, stehe O2 diese Rolle zu. Bereits heute stamme jeder dritte "Surfstick", mit dem Laptops mit dem UMTS-Netz verbunden werden können, von O2.

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(dpa)