Cyberangriffe auf USA und Südkorea
Cyberangriffe sollen in den vergangenen Tagen Regierungswebsites in Südkorea und den USA lahmgelegt haben. Der südkoreanische Geheimdienst vermutet die Urheber der Attacken in Nordkorea.
Abgeordnete in Seoul seien am Mittwoch vom Geheimdienst darüber informiert worden, dass das kommunistische Nachbarland hinter den DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) stecken könnte, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap.
Die südkoreanische Kommunikationskommission teilte mit, dass seit Dienstag unter anderen die Websites des Präsidialamts, des Verteidigungsministeriums und der Nationalversammlung (Parlament) Ziel der Angriffe gewesen seien. Immer wieder sei der Zugang zu den Seiten verweigert worden.
"Sorgfältig geplant und ausgeführt"
"Die Angriffe scheinen auf der Ebene einer Gruppe oder eines Staates sorgfältig geplant und ausgeführt worden zu sein", hieß es in einer Erklärung des südkoreanischen staatlichen Geheimdienstes (NIS). Der Name eines Staates oder einer Gruppe wurde dabei zunächst nicht genannt.
Auch US-Regierungsseiten betroffen
Ähnliche Probleme wurden auch in den USA gemeldet. Wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Sicherheitsexperten berichtete, waren auch die Websites des Weißen Hauses, des Verteidigungsministeriums und des Heimatschutzministeriums von den Angriffen betroffen. US-Regierungsbeamte stellten Störungen von Regierungsseiten gegenüber der "Washington Post" in Abrede. Die Website der Zeitung soll ebenfalls angegriffen worden sein.
Tausende Computer infiziert
Rund 12.000 Computer in Südkorea und 8.000 Computer im Ausland seien als Vehikel für die DDOS-Angriffe genutzt worden. Dabei sollen sie mit einem Virusprogramm infiziert worden seien, das sie zum Aufruf bestimmter Webauftritte in Südkorea und den USA auffordert. Während der Attacken gelangten jedoch den Angaben des NIS zufolge keine geheimen Informationen der Regierung nach außen.
Im Mai hatten südkoreanische Medien unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtet, das Militär in Nordkorea beschäftigte etwa 100 Mitarbeiter, die es besonders auf die Computernetze der Streitkräfte Südkoreas und der USA abgesehen hätten.
(dpa)