Experten uneins über Chrome-OS-Sicherheit
Bruce Schneier: Googles Behauptung zu Viren "idiotisch"
In seiner ersten Ankündigung des neuen PC-Betriebssystems Chrome OS schrieb Google, dass sich dessen Nutzer nicht mehr über Viren, Malware und Sicherheitsupdates Sorgen machen müssten.
"Das ist eine idiotische Behauptung", so der renommierte IT-Sicherheitsexperte Bruce Schneier gegenüber dem US-Fachblatt "PC World". Es sei schon vor Jahrzehnten bewiesen worden, dass es unmöglich sei, ein Betriebssystem zu schreiben, das gegen Viren immun sein könne. Schneier: "Und zwar nicht nur technisch unmöglich, sondern so unmöglich wie '2+2=3'."
Sicherheitsaspekte seien zwar leichter zu berücksichtigen, wenn man ein Betriebssystem von Grund auf neu gestalte, allerdings sei es vermessen zu behaupten, dass die Nutzer des neuen Systems überhaupt nicht mehr mit Viren und Malware konfrontiert sein würden.
Sicherheit im Hintergrund
Auch Alan Paller, Forschungschef des Sicherheitsinstituts SANS, hofft auf die neue Architektur von Chrome OS: "Anbieter von Betriebssystemen könnten viel mehr dafür tun, Sicherheitsprobleme von den Nutzern fernzuhalten. Sie könnten dafür sorgen, dass die notwendigen Updates aufgespielt werden, ohne Auszeiten und Neustarts zu erzwingen. Vielleicht hat Google von den Fehlern anderer, weniger nutzerfreundlicher OS-Anbieter gelernt."
Auch Sicherheitsexperte Brian Chess von Fortify Software glaubt, dass kein System hundertprozentig sicher gemacht werden kann. Es sei jedoch gut, dass Google beim Aufbau des neuen Systems stark auf die Sicherheit geachtet habe: "Google könnte ein System schaffen, das wesentlich sicherer ist als jene, die wir heute verwenden."