P2P-Veteran heuert bei The Pirate Bay an
Ex-Grokster-Chef Wayne Rosso soll für die neuen Pirate-Bay-Besitzer mit Labels über Rechte verhandeln. Die Musikindustrie meldet unterdessen Anspruch auf die Erlöse aus dem Pirate-Bay-Verkauf an.
Das schwedische Unternehmen Global Gaming Factory (GGF), das The Pirate Bay übernehmen will, hat sich prominente Unterstützung beim Aufbau eines Geschäftsmodells für die Torrent-Tracker-Site gesichert. Rosso, früheres Mastermind hinter dem P2P-Software-Unternehmen Grokster, soll mit Rechteanbietern Verträge aushandeln, berichtete das US-Technologieportal CNet.
Grokster musste wenige Monate nach einer aufsehenerregenden Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA, der Software-Anbieter unter gewissen Bedingungen für die Urheberrechtsverletzungen der Nutzer verantwortlich macht, 2005 den Betrieb einstellen. Rosso hatte in der Folge mit seinem Unternehmen Mashboxxx versucht, einen Peer-to-Peer-Dienst zu starten, der mit der Musikindustrie zusammenarbeitet und Vertriebsvereinbarungen mit den Musikkonzernen Sony BMG und EMI abgeschlossen. Bald darauf verschwand Mashboxxx jedoch wieder von der Bildfläche.
Musikkonzerne wollen Verkaufserlös
Unterdessen meldete der Musikwirtschaftsverband IFPI Ansprüche auf die Erlöse aus dem Pirate-Bay-Verkauf an. Die Musikindustrie werde versuchen, das Geld beschlagnahmen zu lassen, meldete CNet unter Berufung auf Industriekreise.
Die früheren Betreiber der Torrent-Tracker-Site waren im April in einem aufsehenerregenden Prozess in erster Instanz zu einem Jahr Haft und Schadenersatzzahlungen an Rechteinhaber in der Höhe von 2,7 Millionen Euro verurteilt worden. Gegen das Urteil wurde Berufung eingelegt. Ende Juni kündigte GGF an, The Pirate Bay für 5,5 Millionen Euro übernehmen zu wollen. Das schwedische Unternehmen bastelt an einem Geschäftsmodell für The Pirate Bay, bei dem Rechtinhaber entschädigt werden sollen.