China baut eigenes Navigationssystem
China hat am Sonntag seinen dritten Satelliten für die Errichtung eines eigenen Navigationssystems ausgesetzt.
Die ersten beiden Beidu-Satelliten wurden bereits im Herbst 2000 in den Orbit gebracht. Der neue Satellit bringt Chinas Plan zur Etablierung eines Navigationssystems für Transport und Telekommunikation, aber auch militärische Zwecke offenbar einen großen Schritt voran.
Der Satellit komplettiere nunmehr ein neues Navigationssystem, das Abonnenten erlauben soll, ihren derzeitigen Aufenthaltsort "zu jeder Zeit und überall mit exakter geografischer Länge, Breite sowie Höhe [über dem Meerespiegel] bestimmen zu können", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.
Der Satellit wurde mit einer Long-March-3-A-Trägerrakete, die um 12.34 Uhr vom Xichang-Satellitenzentrum in der südwestlichen Provinz von Sichuan gestartet wurde, in die Umlaufbahn gebracht.
Informationen zu den SatellitenChina und EU wollen US-Unabhängigkeit
Das System soll eine bedeutenden Rolle in der Wirtschaft bekommen, indem es Navigation für Transport, Meteorologie, die Erdölproduktion, Telekommunikation sowie die öffentliche Sicherheit bieten soll, so Xinhua weiter.
Auch die EU will ein eigenes und damit vom US-System GPS oder Russlands GLONASS unabhängiges Navigationssystem etablieren.
Der Abschuss stellt den 28. in Folge erfolgreichen Launch einer Rakete dar, so Xinhua. Chinas Luftfahrt bringt auch Satelliten für die USA, Europa und andere Kunden in die Umlaufbahn und entwickelt zudem eine eigene Satellitentechnologie.
Galileo gefährdet
Das europäisches System Galileo ist derzeit vor allem durch
Kompetenz- und Finanzierungsstreitigkeiten gefährdet. Findet sich in
den nächsten Monaten keine Lösung, könnte das Projekt scheitern,
warnte der Sprecher der europäischen Weltraumbehörde ESA letzte
Woche.