Intel wehrt sich gegen EU-Milliardenstrafe

WETTBEWERB
23.07.2009

Berufung vor Europäischem Gerichtshof eingelegt

Der Chiphersteller Intel wehrt sich gegen die von der EU-Kommission verhängte Wettbewerbsstrafe in Milliardenhöhe. Das US-Unternehmen bestreite sowohl die Begründung als auch die Höhe der Strafe und habe darum Berufung vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg eingelegt, sagte ein Intel-Sprecher am Mittwochabend. Brüssel hatte gegen Intel im Mai wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung die Rekordstrafe von 1,06 Milliarden Euro verhängt.

Auf die Zahlung des Bußgelds hat die Berufung vorerst keinen Einfluss. Mit einer Entscheidung des Gerichts wird frühestens in zwei Jahren gerechnet. Intel wolle die Strafe im laufenden Quartal begleichen, sagte ein Intel-Sprecher der "New York Times" ("NYT").

Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung

Die Kommission wirft dem Unternehmen vor, jahrelang unter anderem Rabatte für Computerproduzenten daran geknüpft zu haben, dass diese keine oder fast keine Bauteile von der Konkurrenz bezögen. Zudem habe es die Elektronikkette Media Markt dafür bezahlt, dass sie ausschließlich Computer mit Prozessoren von Intel anbiete.

Die Bauteile bilden eine der wichtigsten Hardware-Komponenten in einem PC. Besonders betroffen von den illegalen Praktiken war demnach Intel-Konkurrent AMD. Letztlich habe Intel auch den Verbrauchern geschadet, indem es deren Wahl eingeschränkt habe.

Mehr zum Thema:

(AFP/futurezone)