Sorge über Datenschutz bei Google Books
Die US-Internet-Bürgerrechtsbewegung Electronic Frontier Foundation (EFF) fordert vom Internet-Unternehmen Google Datenschutzmaßnahmen für seine Buchsuche.
Die im vergangenen Oktober getroffene Einigung zwischen dem US-Internet-Unternehmen Google und US-Verleger- und -Autorenverbänden beschäftigt in den USA neben Gerichten und Wettbewerbshütern auch Datenschützer. Die Bürgerrechtsbewegung EFF sieht durch das Abkommen die Privatsphäre der Google-Nutzer bedroht.
Sie fordert Autoren und Nutzer der Google-Büchersuche auf, von Google dieselben Datenschutzstandards einzufordern wie sie auch in Bibliotheken und im Buchhandel gegeben sind.
Umfangreicher Forderungskatalog
Die EFF verlangt von Google unter anderem, dass Informationen über die Lesegewohnheiten seiner Nutzer nur auf gerichtlichen Beschluss herausgegeben werden und die betroffenen Nutzer davon in Kenntnis gesetzt werden sollen.
Google müsse auch sicherstellen, dass die Nutzung des Dienstes anonym erfolgen könne und dass Log-in-Informationen nach spätestens 30 Tagen gelöscht werden.
Darüber hinaus müssen Daten, die im Zusammenhang mit Google Book Search erhoben werden, getrennt von anderen Datensätzen des Unternehmens aufbewahrt werden.
Nutzer des Google-Dienstes sollten auch die Möglichkeit haben, Informationen, die über sie gesammelt wurden, einzusehen und zu löschen. Die Nutzer der Plattform sollten für den Zugang zu Büchern nicht mit ihrer Privatsphäre bezahlen, so die EFF.
Gericht entscheidet im Oktober
Der 125-Millionen-Dollar-Deal zwischen Google und US-Verlegern und Autorenverbänden sieht unter anderem vor, dass Google Millionen von Büchern aus US-Bibliotheken, die es seit 2004 digitalisiert hat, in seine Buchsuche integrieren und an Endkunden und Bibliotheken verkaufen darf. Im Gegenzug sollen die Rechteinhaber an den Einnahmen beteiligt werden. Die Einigung wird derzeit von einem US-Gericht geprüft. Eine Entscheidung wird im Oktober erwartet.