EU-Windows: Microsoft will Browser-Auswahl
Microsoft hat am Freitag einen neuen Vorschlag an die EU-Kommission veröffentlicht, mit dem das Unternehmen das neue Wettbewerbsverfahren um die dominante Stellung des Internet Explorer zu seinen Gunsten wenden möchte.
Demnach soll Windows 7 in der EU mit einer speziellen Funktion ausgeliefert werden, die beim ersten Start des Web-Browsers auf einem neuen Computer eine Auswahlbox anzeigt, die den Nutzern die einfache Installation eines Browsers eines Drittherstellers anbietet. Bei Neuinstallationen soll der IE weiterhin mitgeliefert werden, allerdings soll hier eine Möglichkeit für die Nutzer geboten werden, den Browser zu deaktivieren.
Außerdem will Microsoft auf seiner Website erklären, wie die Nutzer den Internet Explorer im System deaktivieren können. Wenn die Kommission dies akzeptiere, könne Windows 7 in der EU mit dem gleichen Funktionsumfang ausgeliefert werden wie im Rest der Welt.
Browser auf neuen Rechnern
In der Zwischenzeit würde Microsofts eigener Plan weiterlaufen, nach dem Windows 7 in einer Europa-Version ohne Internet Explorer ausgeliefert werden würde. Microsoft plant, in diesem Fall in den Geschäften seiner Handelspartner kostenlose DVDs mit dem IE aufliegen zu lassen. Was neue Rechner angeht, so ist ohnehin seitens Microsoft vorgesehen, dass die Hersteller sich für einen Browser entscheiden können. Microsoft verspricht in dem Vorschlag, dass der Konzern keinen Druck auf die Hersteller ausüben werde, damit diese den IE vorinstallieren.
Microsoft hatte am 11. Juni mitgeteilt, Windows 7 in Europa aufgrund des Wettbewerbsverfahrens ohne Internet Explorer ausliefern zu wollen. Dies war von der EU-Kommission allerdings zu keinem Zeitpunkt gefordert worden. Der neue Vorschlag kommt den Vorstellungen der Kommission sehr viel näher.