Hollywood klagt The Pirate Bay erneut
Filmstudios fordern Schließung der Torrent-Tracker-Site
Dreizehn große US-Filmstudios, darunter Disney, Universal, Warner Bros und Columbia Pictures, wollen vor Gericht die Schließung der schwedischen Torrent-Tracker-Site The Pirate Bay (TPB) erzwingen, berichtete das englischsprachige schwedische Online-Magazin "The Local" am Dienstag.
Einstweilige Verfügung
In einer am Montag eingebrachten Klage fordern sie eine Unterlassungsanordnung gegen die Betreiber von TPB. Eine Anwältin der Filmstudios warf TPB vor, den unautorisierten Vertrieb von mehr als 100 Filmen und TV-Serien zu unterstützen. Die TPB-Betreiber hätten trotz eines Schuldspruchs vor Gericht ihre Aktivitäten nicht eingestellt, begründeten sie die Klage gegenüber "The Local". Große Musiklabels hatten bereits im Mai eine solche Klage eingebracht.
Berufung gegen Urteil
Die TPB-Betreiber wurden Mitte April in Schweden wegen Beihilfe zu Verstößen gegen das Urheberrecht in erster Instanz zu zu je einem Jahr Haft und Schadenersatz in der Höhe von 2,7 Millionen Euro verurteilt. Sie hatten ebenso wie die Kläger aus der Unterhaltungsindustrie gegen das Urteil berufen.
Ende Juni kündigte das schwedische Unternehmen Global Gaming Factory (GGF) an, den Domain-Namen Thepiratebay.org für 5,5 Millionen Euro kaufen zu wollen. GGF bastelt an einem Geschäftsmodell für TPB, bei dem die Ressourcen der User für Speicherlösungen im Netz genutzt und auch Rechteinhaber vergütet werden sollen.
Verkauf mit Fragezeichen
Ob der Kauf tatsächlich wie geplant im August über die Bühne gehen wird, ist ungewiss. Die Pläne von GGF stießen unter Beobachtern auf Skepsis. Am Dienstag verabschiedete sich auch der frühere Grokster-Geschäftsführer Wayne Rosso, der für GGF mit Musikkonzernen Verträge aushandeln sollte, aus dem Unternehmen.