Siemens SEN legt Angebot für Nortel-Sparte
An Enterprise-Geschäft interessiert
Der Firmennetzwerkausrüster Siemens Enterprise Communications (SEN) geht nach einigem Zögern nun doch ins Rennen um das Nortel-Unternehmensnetzgeschäft. Die Mutterholding ENH bereitet nach eigenen Angaben vom Mittwoch ein Angebot für das Enterprise-Geschäft der zahlungsunfähigen Kanadier vor. ENH gehört mehrheitlich dem US-Finanzinvestor Gores und zu 49 Prozent Siemens. ENH werde sich im Vorfeld eines Gebots erheblich anstrengen, was Aufwand und Ausgaben angehe, hieß es.
Bisher hatte der US-Rivale Avaya mit seinem Gebot über 475 Millionen Dollar die Messlatte für die geplante Auktion des prestigeträchtigen Nortel-Bereichs gelegt. Zu den größten Kunden von Nortel Enterprise zählt die US-Regierung.
Mobilfunksparte geht an Ericsson
Mit dem Bieterverfahren ist die SEN-Holding ENH allerdings in seiner bestehenden Form unzufrieden und legte vor dem US-Insolvenzgericht in Delaware Rechtsmittel dagegen ein. Die Holding beklagt, das bestehende Prozedere gebe Avaya einen unfairen Startvorteil und ziele nicht darauf ab, dass Maximum für die Nortel-Gläubiger herauszuholen.
Am vergangenen Wochenende war die SEN-Halbschwester Nokia Siemens Networks (NSN) im Bieterwettstreit um die Mobilfunknetzsparte dem schwedischen Konkurrenten Ericsson unterlegen.
Einwände gegen Bieterverfahren
Schützenhilfe bekommt SEN vom Finanzinvestor und Nortel-Großgläubiger Matlin Patterson, der seinerseits vor Gericht Einwände gegen das Bieterverfahren geltend macht. Das derzeitige Vorgehen behindere sowohl die Gläubiger, einen eigenen Sanierungsplan zu etablieren, als auch qualifizierte Gebote, teilte Matlin Patterson mit.
(Reuters)