Wettbewerbshüter wollen "Microhoo" prüfen

KONZERNE
30.07.2009

US-Senat wird Bündnis "sorgfältig untersuchen"

Den US-Konzernen Microsoft und Yahoo drohen bei ihrem angekündigten Bündnis zur Internet-Suche intensive Prüfungen der Wettbewerbshüter. US-Politiker kündigten bereits eine sorgfältige Untersuchung an. Auch die EU-Kommission könnte sich die Allianz laut Medienberichten vom Mittwoch genau ansehen.

Mit ihrer umfassenden Kooperation verbünden sich der Software-Riese Microsoft und der Internet-Konzern Yahoo gegen den Rivalen Google. Der Suchmaschinen-Gigant dominiert den lukrativen Markt für Werbung rund um die Web-Suche.

Bing macht Yahoo

In den USA kündigte der Vorsitzende des Senatsausschusses für Wettbewerbsfragen, Herb Kohl, laut US-Medien eine "sorgfältige Untersuchung" an. Auch Verbraucherschützer in Europa und den Vereinigten Staaten hatten bereits vor weniger Wettbewerb gewarnt. Yahoo will statt seiner eigenen Technologie künftig Microsofts neue Suchmaschine Bing nutzen.

Microsoft-Chef Steve Ballmer hatte zur Bekanntgabe der Kooperation am Dienstag bereits eingeräumt, dass er von Wettbewerbern Widerspruch gegen die Allianz erwartet. Mit den EU-Wettbewerbshütern liegt der Konzern zudem ohnehin seit Jahren wegen seiner Marktmacht besonders bei PC-Betriebssystemen (Windows) und Web-Browsern (Internet Explorer) im Streit.

Okay soll 2010 kommen

Yahoo und Microsoft hoffen auf eine Zustimmung der US-Behörden bis Anfang 2010. Um grünes Licht zu bekommen, hatten sie ausdrücklich betont, auf vielen Geschäftsfeldern weiter intensiv zu konkurrieren.

Google kommt bei der Online-Suche weltweit nach verschiedenen Expertenschätzungen auf einen Marktanteil von bis zu etwa 80 Prozent. Yahoo und Microsoft bringen es auch zusammen lediglich auf rund 15 Prozent. In den USA ist das neue Bündnis dagegen etwa doppelt so stark.

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(dpa)