Bwin droht deftige Steuernachzahlung
Von bis zu 125 Millionen Euro
Wie das Nachrichtenmagazin "profil" vorab meldet, steht dem börsennotierten Glücksspielunternehmen bwin eine Steuernachzahlung von bis zu 125 Millionen Euro ins Haus. Gegen das Unternehmen laufe seit längerem ein Finanzstrafverfahren, um festzustellen, ob Online-Glücksspiel umsatzsteuerpflichtig ist. Eine zentrale Frage dabei sei, wo die Geschäfte abgewickelt werden.
"Hauptserver in Österreich"
Dem Magazin liegt ein Gutachten einer Steuerberatungskanzlei vor, dass das Unternehmen von Österreich aus agiert. Begründet wird das damit, dass sich der Hauptserver, über den die gesamten Glücksspiele technisch abgewickelt werden, seit geraumer Zeit in Wien befinde. Demnach "unterliegen sämtliche Umsätze der österreichischen Umsatzsteuer", heißt es in dem Gutachten. Laut "profil" kommt auch der Leiter der zuständigen Finanzstrafbehörde zu dem Schluss, dass es sich "bei den Servern um eine umsatzsteuerliche Betriebsstätte" handle.
Im schlimmsten Fall müsse bwin für die vergangenen sieben Jahre Umsatzsteuer nachzahlen. Bei Glücksspielumsätzen in der Höhe von 625 Millionen Euro wären das 125 Millionen, so "profil".
Bwin weist Bericht zurück
Ein bwin-Sprecher wies den "profil"-Bericht am Samstag zurück. "Bwin wurde bereits zwischen 1999 und 2001 einer Betriebsprüfung unterzogen. Hierbei kam es zu einer eindeutigen Klärung der umsatzsteuerlichen Frage und dem Ergebnis, dass auf Wettumsätze keine Umsatzsteuerpflicht besteht", so der Sprecher. Von einem Finanzstrafverfahren wisse er nichts.