Breitband boomt in Europa
Derzeit laufen in ganz Europa Initiativen wie die Absetzbarkeit von Breitbandanschlüssen in Österreich, um schnelle Internet-Anschlüsse populär zu machen.
Um auch im deutlich unterversorgten Großbritannien Breitband vollflächig verfügbar zu machen, ist ein Provider auf eine luftige Idee gekommen.
Mit großen Ballonen verspricht SkyLinc die gesamte Insel mit schnellen Internet-Anschlüssen versorgen zu können.
Das System arbeitet mit heliumgefüllten Ballonen, die, am Boden angebunden und in 1,5 Kilometer Höhe schwebend, an schnelle Glasfaserkabel angeschlossen sind. Von dieser Höhe aus können nach Herstellerangaben in einem Umfeld von 80 Kilometer User mit synchronem Datenverkehr per Funk versorgt werden.
Das von der Firma entwickelte LIBRA [Low Cost Integrated Radio Access]-System soll mit nur 18 Basisstationen Großbritannien bis ins schottische Hochland versorgen können.
SkyLink136 Prozent Steigerung
Mittlerweile scheinen sich die zahlreichen Internet-Initiativen, großteils von der Europäischen Union unterstützt, auch bezahlt zu machen.
Schnelle Breitbandanschlüsse in Europa boomen, innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der User per Ende April 2003 laut Nielsen NetRatings um 136 Prozent.
Wie Nielsen weiter mitteilt, wurde in Großbritannien mit 235 Prozent das stärkste Wachstum registriert. In acht europäischen Ländern [Italien, Schweden, Großbritannien, Niederlande, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Spanien] wird ein Verbreitungsgrad von 28 Prozent bei Internet-Zugängen schneller als 128 KBit/Sekunde erreicht, in den USA sind es 35 Prozent, in Hongkong 82 Prozent.
Breitband ermöglicht Datenkonsum
Laut Untersuchung nutzen Breitbandkunden vor allem File-Sharing-,
Musik-, Film- und Erwachsenenangebote. "Die Breitbandtechnologie
ermöglicht nun einen einfachen Zugang auf Entertainmentangebote", so
Tom Ewing von Nielsen.
Prognose steigend
Wenn die derzeitigen Wachstumsraten anhalten, werden laut Nielsen bis März 2004 über 50 Mio. Europäer über schnelle Internet-Zugänge das Netz nutzen.
Die Marktforscher von Datamonitor sehen keine derart schnellen Wachstumszahlen, sie prognostizieren das Erreichen der 41-Millionen-Marke für 2006 im Vergleich zu zehn Millionen Usern 2002, wobei DSL führende Technologie bleiben soll.
Bis dahin soll Deutschland die Führung weiter innehalten und Großbritannien von Frankreich den zweiten Platz übernehmen.
In den USA haben per Ende 2002 17,4 Millionen User Breitbandtechnologie genutzt. Laut einer Studie von Leichtman wurden alleine im vergangenen Quartal 6,4 Millionen Verträge für schnelle Internet-Anbindungen unterschrieben, davon entfielen 4,2 Millionen auf Kabel und der Rest auf DSL-Anbindungen.
Preise sollen sinken
Laut Datamonitor sollte jedoch der Preis für die
Zugangstechnologie auf rund 25 USD fallen, damit es ein echtes
Massenprodukt wird. Obwohl die Bereitschaft der User, für
Online-Content zu zahlen, sehr niedrig ist, soll der Umsatz bis 2006
dennoch die 2,6-Milliarden-Euro-Marke erreichen. In dem Jahr soll
der europäische Breitbanduser durchschnittlich 64 Euro im Jahr für
Bezahl-Inhalte ausgeben.
Laut Leichtman soll in den USA die Zahl der User von Kabel- und xDSL-Anschlüssen die Zahl der Modem-User 2005 überflügeln und sich per Ende 2007 bei rund 49 Millionen bewegen.