Weiterer Jobabbau bei Siemens befürchtet
Die Analysten der WestLB rechnen mit einem weiteren Abbau von Tausenden Stellen bei Siemens. Vor allem der Telekomausrüster NSN sei zunehmend unter Druck, so die Finanzexperten.
Im kommenden Geschäftsjahr 2009/10 würden nach den neuesten Schätzungen Restrukturierungskosten von 305 Millionen Euro im Industriesektor anfallen, stellte Analyst Thomas Langer in einer am Montag veröffentlichten Studie fest. Die Studie war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels nicht im Web verfügbar.
Siemens lässt sich nach Angaben von Finanzchef Joe Kaeser den Abbau eines Arbeitsplatzes zwischen 60.000 und 70.000 Euro kosten. Dem zufolge stehen nach Erwartung des Branchenexperten zwischen 4.400 und gut 5.000 Arbeitsplätze bei dem Technologiekonzern vor dem Aus. Weitere Sanierungskosten könnten in der IT-Sparte SIS hinzukommen, hieß es in der Studie.
NSN rutscht in die Krise
Siemens streicht wegen der Auftragsflaute in seinen Industriesegmenten und der IT-Einheit weltweit noch im laufenden Geschäftsjahr, das am 30. September endet, weltweit rund 1.600 Jobs.
Der Konzern werde in den kommenden Quartalen mit Renditeproblemen zu kämpfen haben, erwartet der Analyst. Von den drei Kerngeschäftsfeldern Energie, Industrie und Medizintechnik werde bis Ende des kommenden Geschäftsjahres lediglich die Medizintechnik ihr Margenziel erreichen.
Zudem reduzierte er den geschätzten Wert für den Siemens-Anteil am Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) um mehr als die Hälfte auf 2,2 Milliarden Euro. Nachdem der Mobilfunknetzbauer kürzlich beim Verkauf der Netzwerksparten der insolventen Nortel vom Rivalen Ericsson ausgestochen worden war, befinde sich NSN nun angesichts seiner geringen Größe in einer "sehr herausfordernden Situation".
(Reuters)