Verwirrspiel um Zukunft von BenQ Mobile

Investor
04.01.2007

Eine anonyme Investorengruppe will Teile des insolventen Handybauers BenQ Mobile kaufen. Der Insolvenzverwalter dementiert allerdings ein Angebot.

Als Vertreter einer strategischen, deutsch-amerikanischen Investorengruppe habe der Münchener Anwalt Andreas Kloyer dem BenQ-Insolvenzverwalter am vergangenen Dienstag ein Angebot gemacht, heißt es in einem Schreiben Kloyers.

Das Angebot beinhalte konkrete Kaufpreisvorstellungen und detaillierte Angaben zu den Punkten, die aus Sicht des Investorenkonsortiums innerhalb kürzester Zeit noch zu klären sind, so Kloyer.

Kein Angebot, aber Interessensbekundung

Eine Sprecherin von Insolvenzverwalter Martin Prager dementierte allerdings ein bereits vorliegendes Angebot.

Es liege eine Interessenbekundung vor, aber kein Angebot. "Das kann die Basis der Verhandlungen sein, ist aber nicht das Ergebnis von Verhandlungen."

Investoren bleiben im Dunkeln

Wer die bislang anonymen Investoren sind und wie es um ihre finanzielle Stärke bestellt ist, blieb im Dunkeln. Kloyer war zunächst nicht für weitere Auskünfte zu erreichen und ließ mitteilen, es werde zunächst keine näheren Informationen geben, "um die Verhandlungen nicht zu gefährden."

Nach der Übernahme sollten zunächst rund 800 vormalige BenQ-Mitarbeiter wieder Beschäftigung finden.

Kritik an Insolvenzverwalter

Bei den Interessenten handelt es sich laut Mitteilung um Investoren mit "persönlichem Hintergrund in den Chefetagen der US-amerikanischen wie auch der deutschen Telekommunikations- und IT-Industrie".

Geplant sei im Falle einer Übernahme auf Grund der guten Kontakte unter anderem eine starke Ausweitung des US-Vertriebs. Allerdings müssten für eine Umsetzung des Konzepts "wirtschaftliche Eckpunkte" unter anderem mit den Landesregierungen von Bayern und Nordrhein-Westfalen geklärt werden. In Branchenkreisen war von "unerfüllbaren Bedingungen" die Rede.

Die Investorengruppe kritisierte Prager wegen seiner Erklärung, dass keine offiziellen Kaufangebote eingegangen sein. Diese Verweigerungshaltung erhöhe "mit jedem ungenutzten Tag das Risiko für eine erfolgreiche Fortführung aus der Insolvenz".

(Reuters | dpa)