Musikindustrie setzt auf Musik via Handy
Die US-Musikindustrie hat die mobile Kommunikation als Promotion- und Marketinginstrument, aber auch als neuen Vertriebsweg entdeckt.
In Asien und Europa ist der Boom von Hits als Klingeltöne und SMS-Marketing keine Neuheit mehr. In den USA, wo das SMS erst 2003 langsam auf Touren kommt, wird das Handy von der Musikindustrie erst jetzt als Marketinginstrument erkannt.
Jenseits von Promotion und Marketing öffnet sich mit der neuen Mobilfunkgeneration aber auch ein neuer Vertriebsweg für Produkte der Musikindustrie. In Zeiten rückläufiger CD-Verkäufe eine willkommene neue Einnahmequelle.
Soll bald Zehntel des Umsatzes ausmachen
"Das hat ein Riesenpotential", freut sich Jay A. Samit,
Vizepräsident für Neue Medien bei EMI Music. "Dieser Bereich
verzeichnet das größte Wachstum für die Musikindustrie." In den
kommenden Jahren will EMI bis zu zehn Prozent des gesamten Umsatzes
mit den Klingetönen machen.
Lizenzgebühren für Bild und Ton
In den vergangenen Monaten haben mehrere Musiklabels Verträge mit Mobilfunkunternehmen und anderen Anbietern im Bereich der mobilen Kommunikation abgeschlossen.
Die Plattenfirmen verkaufen die Rechte an der Musik und Bildern ihrer Stars, die dann von den Mobilfunkern als Songproben, digitale Bilder, Bildschirmschoner und dergleichen weiterverkauft werden.
Ein Song-Download-Service via Handy ist noch nicht im Gespräch, kann aber angesichts der rasanten Entwicklung wohl nur eine Frage der Zeit sein. An einer technischen und wirtschaftlichen Umsetzung des Musikvertriebs via Handy wird bei zahlreichen Firmen wie RealNetworks, mmO2, Motorola und Sony gearbeitet.