27.05.2003

SAT-NAVIGATION

Bildquelle: ORF.at

Galileo geht in die Entwicklungsphase

Die Mitglieder der europäischen Weltraumagentur ESA haben sich auf die rechtlichen und finanziellen Grundlagen für das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo geeinigt.

Damit tritt Galileo in die Entwicklungsphase ein. Spanien und Belgien haben eingewilligt, höhere Beteiligungen einzugehen, und damit den Start des Programms ermöglicht.

Die Mitgliedsstaaten der ESA haben im Rahmen der Ministerratssitzung in Paris grünes Licht für die Freigabe der entsprechenden Budgetmittel - nämlich 550 Millionen Euro - gegeben.

Insgesamt werden für die Entwicklungsphase 1,1 Milliarden Euro veranschlagt, wobei sich ESA und EU die Kosten teilen.

Erster Test für Anwendungen

"Wir wollen den Weltraum so weit wie möglich in die terrestrische Infrastruktur für Kommunikation, Mobilität und Sicherheit einbinden", erklärte dazu Infrastrukturminister Hubert Gorbach [FPÖ].

Dem Galileo-System komme in dieser Hinsicht eine besondere Rolle zu, so Gorbach. Einerseits werde die österreichische Wirtschaft von den technologischen Entwicklungen im Rahmen von Galileo enorm profitieren. Zudem werde eine Vielzahl neuer Anwendungen vor allem im Verkehrsbereich erwartet.

Vom Infrastrukturministerium wurde das "ARTIST"-Programm [Austrian Radionavigation Technology and Integrated Satnav services and products Testbed] als österreichisches Testfeld für zukünftige Navigationsanwendungen eingerichtet.

Hauptquartier in Brüssel

Das "Galileo Joint Undertaking" wird in Brüssel sein Hauptquartier erhalten. Das Gemeinschaftsunternehmen von ESA und EU soll die verschiedenen Projektphasen überwachen und ist verantwortlich für die Entwicklung sowie die Tests der einzelnen Komponenten.

Gleichzeitig wird damit der Grundstein für die Betreibergesellschaft des Satelliten-Navigationssystems gelegt. Die Mitgliedsstaaten erwarten sich von Galileo einen starken positiven Impuls für die Wirtschaft, insgesamt sollen über 140.000 Arbeitsplätze in Europa geschaffen werden.

Das als ziviles System geplante Galileo soll über 30 Satelliten [27 in Betrieb und drei als Reserve] verfügen und 2008 in Betrieb gehen. Die Satelliten werden auf drei Umlaufbahnen in einer Höhe von 23.616 Kilometern die Erde umkreisen. Zwei Kontrollzentren werden den Betrieb des Systems überwachen.