27.05.2003

UNAUSGEREIFT

Bildquelle: ORF.at

T-Mobile kritisiert UMTS der Konkurrenz

T-Mobile-Austria-Chef Georg Pölzl hat die mobilkom austria und Hutchison wegen des seiner Meinung nach zu frühen UMTS-Starts [Universal Mobile Telecommunications System] gerügt.

Das UMTS-Angebot des Mitbewerbs sei "eine völlig unzureichende Leistung gegenüber dem Kunden", so Pölzl. UMTS in dieser Form stelle für den Kunden keinerlei Mehrwert dar.

Die UMTS-Technologie sei noch nicht ausgereift und berge zahlreiche Kinderkrankheiten, so Pölzl weiter.

Siemens-Handy erinnert an frühe Funkziegel

Die mobilkom und Hutchison [Marke "3"] hatten Ende April/Anfang Mai UMTS in Österreich kommerziell in Betrieb genommen.

Die oft als Killerapplikationen gepriesenen "Location Based Services", die auf den aktuellen Standort des Benutzers Rücksicht nehmen, funktionieren derzeit bei beiden Anbietern noch nicht. Und die Videotelefonie ist derzeit nur mit dem NEC-Endgerät von Hutchison möglich.

Bei der mobilkom kann einem vor allem das Siemens-Endgerät den neuen Dienst verleiden. Es ist weitaus schwerer und klobiger, als man es von modernen Mobiltelefonen gewohnt ist.

Wie sich im fuZo-Test zeigte, ist die Akkulaufzeit äußerst unbefriedigend, auch mit dem UMTS-Empfang in Gebäuden gibt es noch Probleme.

Außerhalb der Ballungszentren konnte keine Verbindung erreicht werden, auch auf GSM wurde im Test nicht automatisch umgeschalten.

Ruckelnde Videotelefonie

Auch das "3"-Netz ist noch nicht frei von unerklärlichen Gesprächs- und Videocall-Abbrüchen.

Im fuZo-Test ist bei der Videotelefonie die Bildqualität noch nicht akzeptabel - bei der Frame-Rate, also der Anzahl der Bilder pro Sekunde, ist die Anwendung nicht ausgereift.

Grund dafür dürfte die Upload-Rate von nur 64 Kilobit pro Sekunde sein, die den Videotransfer naturgemäß ruckelig erscheinen lässt.

Derzeit sind die Ballungsräume Wien, St. Pölten, Eisenstadt, Graz und Linz mit dem "3"-Netz abgedeckt, in allen anderen Gegenden telefonieren "3"-Kunden über das GSM-Netz der mobilkom.

Datenanteil derzeit bei zehn Prozent

An der Notwendigkeit der Technologie selbst hegt Pölz jedoch keine Zweifel. UMTS sei vonnöten, um breitbandige Informationen via Handy schnell übertragen zu können.

Bei T-Mobile Austria betrage der Datenanteil derzeit knapp mehr als zehn Prozent, berichtete Pölzl. Künftig sollen Datenumsätze zu einem Drittel von Geschäftskunden durch den mobilen Einstieg ins Intra- und Internet generiert werden.

Ein weiteres Drittel werde auf die Kommunikation zwischen den Nutzern - etwa via SMS, MMS und Videotelefonie - entfallen, das letzte Drittel auf mobile Services, etwa Nachrichtensendungen, Film-Trailer, Kauf von Kinotickets, Verkehrsleit- und -kontrollsysteme sowie Dienste im Gesundheitswesen.

Der Erfolg solcher Dienste, die bereits jetzt technisch möglich seien, hänge vor allem von organisatorischen Voraussetzungen ab.