Ex-Siemens-Manager droht Auslieferung
Christoforakos soll an Athener Behörden übergeben werden
Nach wochenlangen Verhandlungen zwischen der bayrischen Justiz und seinen Anwälten soll der ehemalige Siemens-Griechenland-Chef Michael Christoforakos nun doch an die Behörden in Athen ausgeliefert werden. Das berichtete das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf einen Beschluss der zuständigen Münchner Generalstaatsanwaltschaft. Folgt auch das Oberlandesgericht der Empfehlung, drohen dem Ex-Manager in seiner alten Heimat den Angaben zufolge empfindliche Sanktionen.
Der Deutsch-Grieche hatte seit seiner Verhaftung vor knapp zwei Monaten versucht, mit den deutschen Behörden zu kooperieren. Bei mehreren Vernehmungen hatte er üppige Zuwendungen an die beiden großen griechischen Parteien während seiner Amtszeit eingeräumt, berichtete der "Spiegel". Sie sollen dem Bericht zufolge nach einem kürzlich ergangenen Strafbefehl mit einer zwölfmonatigen Bewährungsstrafe und einer Geldauflage von 750.000 Euro geahndet werden.
Weil ein Teil der Vorwürfe nach Ansicht der Staatsanwaltschaft jedoch nicht abgegolten und verjährt ist, soll sich Christoforakos auch in Griechenland verantworten, so das Magazin. Seine Verteidiger wollen die geplante Auslieferung laut "Spiegel" im Eilverfahren stoppen, sie sollen eine Beschwerde beim deutschen Bundesverfassungsgericht vorbereiten.
(dpa)