Schwere Vorwürfe gegen Tauss
Hunderte kinderpornografische Dateien gefunden
Laut einem Bericht des deutschen Nachrichtenmagazins "Spiegel" vom Samstag wurden bei dem ehemaligen deutschen SPD-Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss größere Mengen an kinderpornografischen Foto- und Videodateien auf seinem Handy gefunden als bisher öffentlich bekannt. Das gehe aus einem internen Bericht hervor, der die derzeitigen polizeilichen Ermittlungsergebnisse zusammenfasst und dem Magazin vorliege.
Demnach wurden auf Tauss' Handy 356 kinderpornografische Bild- und 59 Videodateien gefunden. Der Beschuldigte, der am 20. Juni aus der SPD ausgetreten und zur Piratenpartei gewechselt war, gab bisher an, nur einige Missbrauchsabbildungen besessen zu haben, um damit per Tausch Eingang in die Kinderpornoszene zu bekommen. Tauss habe auf diesem Weg einen Kinderpornoring sprengen wollen.
Anwalt: Nichts Neues
Der Anwalt von Tauss, Jan Moenikes, erklärte, dass "das Ergebnis der Ermittlungen die Darstellung von Jörg Tauss nicht widerlegt und nichts Neues zutage gefördert hat. Die nach Auswertung der Datenspeicher gefundene Menge ist szeneuntypisch wenig. Auch nach monatelangen Ermittlungen beschränkt sich der Vorwurf auf den Besitz dreier einschlägiger DVDs sowie der Bild- und Video-MMS, die sich im nur wenige Megabyte großen Speicher seines Handys befanden."
Bisher hätten die Ermittler keinen Beleg dafür gefunden, dass die einschlägigen Dateien aus Hintergrundrecherchen für die Abgeordnetentätigkeit Tauss' stammen. Die Fahnder bezweifeln, dass Tauss seine angeblichen Rechercheergebnisse je publizieren wollte, so der "Spiegel", und gehen davon aus, dass das nur eine "Schutzbehauptung" sei.