Deutscher Computerspielemarkt wächst weiter

STUDIE
10.08.2009

Handyspiele immer beliebter

Der Markt für Computerspiele in Deutschland wächst einer Studie zufolge ungeachtet der Wirtschaftskrise weiter. Im laufenden Jahr würden im Inland für Spielesoftware und Online-Spiele rund 2,1 Milliarden Euro ausgegeben, gut fünf Prozent mehr als im Vorjahr, teilte die Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC) am Montag mit. Bis zum Jahr 2013 werde der Umsatz mit den elektronischen Zeitvertreibern weiter auf 2,6 Milliarden Euro wachsen.

"Videospiele werden dank neuer Spielkonzepte und -plattformen für immer mehr Zielgruppen attraktiv", sagte der für Deutschland zuständige PwC-Analyst Frank Mackenroth laut Mitteilung. Das zeige sich vor allem an den Zuwächsen bei Handyspielen. Diese begeisterten auch Menschen, die nie auf dem PC spielen würden.

Spielkonsolen im Aufwind

Die Expansion der Branche in Deutschland ist vor allem auf die Popularität von Spielkonsolen zurückzuführen: Dieses Segment legt laut Studie im laufenden Jahr auf 1,78 Milliarden Dollar (1,25 Mrd. Euro) zu und soll bis 2013 auf 2,3 Milliarden Dollar wachsen. Ein deutliches Plus erwarten die Experten auch bei Handyspielen, bei denen der Umsatz von 197 Millionen Dollar im Jahr 2008 auf 299 Millionen im Jahr 2013 wachsen soll.

Das in Deutschland traditionell starke Segment der PC-Spiele sieht PwC dagegen im Sinkflug: Der Umsatz von 632 Millionen Dollar (2008) werde in den nächsten Jahren kontinuierlich sinken und 2013 unter 600 Millionen Dollar fallen.

Steigende Umsätze mit Werbung in Spielen

Kräftiges Wachstum - allerdings von einem niedrigen Niveau aus - prognostiziert PwC Online-Spielen. Der Erlös soll in diesem Jahr um 14,6 Prozent auf rund 250 Millionen Dollar (176 Mio. Euro) steigen, bis 2013 auf 375 Millionen Dollar. Eine wirtschaftliche kleine Rolle spielt Werbung innerhalb von Spielen (In-Game-Advertising). In Deutschland liegt der Erlös 2009 bei 70 Millionen Dollar, in vier Jahren sollen es immerhin rund 122 Millionen Dollar sein.

In Westeuropa mit den beiden großen Gamer-Ländern Großbritannien und Frankreich würden die Werbeumsätze damit jährlich um knapp 15 Prozent auf dann rund 525 Millionen Euro in 2013 anschwellen.

Prognosedaten

PwC stützt seine Prognose auf Statistiken von Branchenverbänden und Behörden sowie auf Zahlen von Unternehmen. Der Ausblick für die kommenden Jahre ist nach Angaben der Experten um Währungseffekte bereinigt.

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(Reuters/dpa)