China: Kontrollsoftware für öffentliche Rechner

KONTROLLE
13.08.2009

"Green Dam" für Privatanwender optional

Die chinesische Regierung rückt von ihren Plänen ab, einen umstrittenen Internet-Filter zur Pflicht für jeden Computer im Land zu machen. Auf Computern an öffentlichen Plätzen, in Internet-Cafes und Schulen werde die Filtersoftware weiter installiert, sagte der chinesische Industrieminister Li Yizhong der offiziellen Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag. Private Nutzer dürften dagegen vorerst frei entscheiden, ob sie die als "Green Dam" (grüner Damm) bezeichnete Software auf ihren Rechnern installieren wollen.

Rechner wird zum staatlichen Aufpasser

Zur Kontrolle des weltweiten Datennetzes war zuvor geplant, dass kein Computer im Land mehr genutzt und vertrieben werden sollte, der nicht mit der entsprechenden Filtersoftware ausgestattet ist. Die chinesischen Behörden üben ohnehin weitreichende Kontrolle über den Datenverkehr im Land aus. "Green Dam" hätte als eine Art Staatstrojaner die Kontrolle auf den lokalen Rechner ausgeweitet und die Tätigkeiten des Nutzers auf seinem Computer ausspioniert.

Die Pläne waren auch international auf Kritik gestoßen. Während es offiziell hieß, dass der Filter die Nutzer vor allem vor Gewaltdarstellungen und pornografischen Inhalten schützen solle, hatten Kritiker in den Plänen ein Instrument gesehen, um politische Internet-Zensur auszuüben.

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(dpa)