Keine Auslieferung von Ex-Siemens-Manager
Christoforakos legte Verfassungsbeschwerde ein
Die Auslieferung des in München inhaftierten früheren Siemens-Managers Michael Christoforakos nach Griechenland ist vorläufig gestoppt worden. Christoforakos habe wie angekündigt Verfassungsbeschwerde gegen seine bereits beschlossene Auslieferung eingelegt und den Erlass einer einstweiligen Anordnung beantragt, teilte die Generalstaatsanwaltschaft München am Montag mit.
Darüber müsse nun das Bundesverfassungsgericht entscheiden. Erst danach könne entschieden werden, wie es im Auslieferungsverfahren weitergeht, erklärte die Behörde.
Korruption und Geldwäschevorwurf
Die griechische Justiz wirft Christoforakos Korruption und Geldwäsche vor. Der frühere Chef der Siemens-Landesgesellschaft in Griechenland soll Mitarbeiter der griechischen Telefongesellschaft O.T.E. bestochen haben. Er und ein weiterer griechischer Ex-Manager von Siemens hatten sich nach Deutschland abgesetzt, ihr Verschwinden hatte in Griechenland für großes Aufsehen gesorgt. Im Juni war Christoforakos im oberbayrischen Stephanskirchen bei Rosenheim festgenommen worden.
Das Oberlandesgericht München hatte seine Auslieferung für zulässig erklärt, und zwar für Straftaten, die nach dem 18. April 2003 begangen wurden. Daraufhin hatte auch die Generalstaatsanwaltschaft München die Auslieferung von Christoforakos bewilligt und bereits entsprechende Vorbereitungen getroffen.
(dpa)