Sony strukturiert sich neu
Der japanische Elektronikkonzern Sony will mit einer neuen Produktoffensive und Umstrukturierungen seine Position als Technologieunternehmen festigen.
Das Unternehmen stellte heute in Tokio unter dem Namen PSX auch eine Art Nachfolger seiner erfolgreichen Spielekonsole PlayStation vor. Für die auf das Elektronikgeschäft konzentrierten Umstrukturierungsmaßnahmen veranschlagt Sony für die nächsten drei Jahre Ausgaben von etwa 300 Milliarden Yen, hieß es.
Die neue PSX-Konsole soll über ein schnelles DVD-Laufwerk und eine integrierte Festplatte verfügen, auf der Videos und Spiele aus dem Internet gespeichert werden können, sowie einen TV-Tuner.
Daneben soll jedoch auch an dem direkten PS2-Nachfolger, der PS3, gearbeitet werden, die wie bisher für 2005 geplant ist.
"PlayStation 2,5" noch heuer in Japan
Noch in diesem Jahr soll das Gerät in Japan, Anfang 2004 dann
auch in Europa auf den Markt kommen. Um die Wirtschaftlichkeit zu
steigern, sollen zudem einzelne Produktionsfabriken geschlossen
werden, sagte Sony-Chef Nobuyuki Idei. Die Topmanager sollen künftig
wöchentlich über die Geschäftsentwicklung berichten.
Schockierende Quartalsergebnisse
"Umstrukturierung und Transformation des Unternehmens" seien die fundamentalen Ziele der weiteren Bemühungen, sagte Idei.
Sein Unternehmen hatte kürzlich die Finanzmärkte mit unerwartet hohen Quartalsverlusten regelrecht geschockt. In den drei Monaten bis zum 31. März war ein Nettofehlbetrag von 111,1 Milliarden Yen angefallen. Hintergrund dafür waren deutliche Umsatz- und Preisrückgänge im Elektroniksektor.
Als Folge sackte der Kurs der Sony-Aktie drastisch ab. Mit seiner neuen Strategie will Sony die konsolidierte operative Gewinnmarge von derzeit vier Prozent bis zum Geschäftsjahr 2006 auf zehn Prozent anheben.
Mit einer Serie neuer Produkte wie der PSX will Sony die Marktführerschaft wiedererlangen und festigen. So will der Elektronikriese bei Flachbildschirmen und LCD-Fernsehern die Nummer eins werden.
Sieben Mrd. Euro für F & E
Eine führende Position wird auch auf dem rapide wachsenden japanischen Markt für DVD- und Festplatten-Recorder sowie bei Camcordern und Digitalkameras angestrebt. Die Mobilfunktochter Sony Ericsson Mobile Communications werde ebenfalls eine Reihe neuer Modelle auf den Markt bringen.
Über die nächsten drei Jahre werde Sony zudem umgerechnet rund sieben Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung von Halbleitertechnologien investieren, sagte Idei.