Neue statistische Daten zur Linux-Entwicklung
"Größtes verteiltes Software-Entwicklungsprojekt der Welt"
Wie die gemeinnützige Linux Foundation am Mittwoch mitgeteilt hat, haben die Kernel-Entwickler Jonathan Corbet und Greg Kroah-Hartman sowie Amanda McPherson, die Sprecherin der Stiftung, eine neue Studie mit Statistiken zur Entwicklung des Kernels des freien Betriebssystems veröffentlicht. Die Autoren hatten bereits im April 2008 eine erste Fassung der Studie publiziert.
Für die aktuelle Fassung der Studie nahmen die Autoren die letzten sechs Kernel-Releases von 2.6.24 bis 2.6.30 unter die Lupe. Seit April 2008 wuchs demnach die Zahl der Entwickler, die an jedem neuen Release mitarbeiten, um zehn Prozent. Seither wurden auch 2,7 Millionen Zeilen Code dem Kernel hinzugefügt. Pro Stunde wurden über den untersuchten Zeitraum von rund 500 Tagen durchschnittlich 5,45 Patches in den Kernel eingefügt. Die Zahl dieser Updates erhöhte sich seit der ersten Studie vom April 2008 um 42 Prozent. Speziell der Netbook-Boom und neue Anwendungen in den Bereichen der Automobil- und Energieindustrien hätten zur erhöhten Entwicklungsaktivität beigetragen.
1.000 Kernel-Entwickler
Derzeit arbeiten rund 1.000 Entwickler aus über 200 verschiedenen Unternehmen am Linux-Kernel mit. Die Autoren der Studie bezeichnen den Kernel damit als das größte verteilte Software-Entwicklungsprojekt der Welt. 70 Prozent der Kernel-Entwickler arbeiten in Firmen wie Red Hat, IBM, Novell, Intel, Oracle und Fujitsu. Diese Firmen versprächen sich davon einen Vorsprung im Wettbewerb, so die Autoren der Studie. An der Spitze der Linux-Unterstützerfirmen stehen Red Hat, Google, Novell, Intel und IBM.
Durchschnittlich werden pro Tag 10.923 Zeilen Code dem Kernel hinzugefügt und 5.547 Zeilen entfernt. Die Linux Foundation sieht in der hohen Aktivität der Kernel-Entwicklung die zunehmende Akzeptanz von Linux in einer Vielzahl von Industrien reflektiert.