Microsoft und Yahoo in Anti-Google-Allianz

KONZERNE
21.08.2009

Konzerne treten Gruppe gegen Googles Buchsuche bei

Wie das "Wall Street Journal" ("WSJ") am Freitag berichtet hat, sind Microsoft, Yahoo und Amazon einer Koalition von Gegnern des Google Book Settlements beigetreten. Microsoft und Yahoo haben das bereits bestätigt.

Das Blatt beruft sich auf Aussagen von Peter Brantley, einem Mitgründer der Website Internet Archive, die unter anderem alte Versionen von Websites und gemeinfreie Mediendateien speichert. Brantley, der alle Mitglieder der neuen Anti-Google-Koalition im Lauf der kommenden Wochen vorstellen möchte, will verhindern, dass ein New Yorker Bezirksgericht ein Abkommen zwischen Google und US-Autorenverbänden absegnet, das es dem Suchmaschinenkonzern erlauben würde, Bücher ohne Zustimmung der Rechteinhaber zu scannen und über Google Book Search kostenlos (gemeinfreie Werke) oder gegen Bezahlung im Netz zur Verfügung zu stellen.

Auch mit Werbung will Google Geld lukrieren, das dann mit den Rechteinhabern geteilt werden soll. Außerdem soll eine unabhängige Schiedsstelle gegründet werden, die ein Register der Rechteinhaber führt und die Tantiemen weiterleitet. Die Arbeit dieser Stelle soll nicht auf die Kooperation mit Google beschränkt sein.

Alle gegen Google

Die neue Gruppe soll von dem in der IT-Branche bekannten Anwalt Gary Reback mit vertreten werden, der seinerseits bei einer Kartelluntersuchung des US-Justizministeriums gegen Microsoft mitgearbeitet hat. Laut Brantley sind auch die Organisationen Special Libraries Association, New York Library Association und die American Society of Journalists and Authors dabei, der Anti-Google-Gruppe beizutreten.

Die Gruppe wird nicht gemeinsam gegen Google vor Gericht ziehen, sie dient laut "WSJ" eher der Koordination. Den Mitgliedern stehe es frei, auf ihre Weise gegen das Google Book Settlement vorzugehen. Gegenüber der Zeitung verteidigte ein Google-Sprecher das umstrittene Abkommen. Dieses werde für mehr Wettbewerb auf dem Markt für digitale Bücher sorgen. Es sei klar, dass die Konkurrenz das verhindern wolle.

Die Anhörung in Sachen Google Book Settlement vor dem zuständigen New Yorker Bezirksgericht ist für den 7. Oktober geplant. Eine Stellungnahme des US-Justizministeriums zu diesem Fall wird für den 18. September erwartet.

(AP/futurezone)