Siemens-Schmiergeldaffäre löst Klagewelle aus
Entlassene Manager ziehen vor Gericht
Der Münchner Siemens-Konzern kämpft mit den Nachwirkungen der Korruptionsaffäre. Knapp zwei Dutzend Ex-Angestellte im In- und Ausland hätten gegen ihre fristlose Kündigung oder Beendigung ihrer Verträge infolge des Schmiergeldskandals geklagt, berichtete der "Spiegel" am Wochenende. Darunter sei auch der ehemalige Finanzchef der Kommunikationssparte, Michael Kutschenreuter.
Nach Informationen des Nachrichtenmagazins schickte der Konzern dem einstigen Topmanager, der sich ab Herbst vor dem Münchner Landgericht wegen des Vorwurfs der Bestechung und Untreue verantworten muss, im Dezember 2007 vier fristlose Kündigungen.
Das Münchner Oberlandesgericht erklärte sie in der Zwischenzeit allesamt für unwirksam, da Siemens wichtige Fristen versäumt habe. Sollten die Streitparteien sich nicht einigen, muss sich demnächst der deutsche Bundesgerichtshof mit dem Fall beschäftigen.
(dpa)