Katz-und-Maus-Spiel um The Pirate Bay

FILESHARING
25.08.2009

Nachdem ein schwedisches Gericht am Montag die Schließung der Site angeordnet hat und die Torrent-Tracker-Site kurzzeitig offline war, hat ein Katz-und-Mausspiel um The Pirate Bay (TPB) begonnen.

Wenige Stunden nachdem der schwedische Internet-Anbieter Black Internet auf Anordnung eines Stockholmer Bezirksgerichts die Verbindung von TPB zum Netz gekappt hatte, war die Torrent-Tracker-Site über einen alternativen Anbieter kurzzeitig wieder erreichbar.

Zum Zeitpunkt der Publikation dieses Artikels werden TPB-Besucher mit dem Hinweis begrüßt, dass es derzeit noch technische Probleme gebe, TPB jedoch innerhalb weniger Stunden wieder online sein sollte. User werden derweil zur Torrent-Suche an Google verwiesen.

"Es gibt immer einen 'Plan B'"

In einer E-Mail an den Wired-Blog Threat Level schrieb Pirate-Bay-Gründer Peter Sunde, dass es immer einen "Plan B (und C, D, E, F)" gebe. Sunde hatte bereits zuvor TPB-Nutzer aufgefordert, ihren DNS-Cache zu erneuern, um eine neue IP-Adresse für die Site zu bekommen.

Der schwedische Provider Black Internet hatte The Pirate Bay am Montag nach Androhung einer Geldstrafe durch ein Stockholmer Bezirksgericht vom Netz genommen. Das Gericht habe verfügt, dass der Zugang zu TPB gekappt werden müsse, bis die Klage gegen die Betreiber der Site in letzter Instanz entschieden sei, berichteten schwedische Medien.

Ein Stockholmer Gericht hatte vier Betreiber der Torrent-Tracker-Site im April zu je einjährigen Haftstrafen und einem Schadenersatz in Höhe von rund 2,75 Millionen Euro verurteilt. Die TPB-Betreiber legten, ebenso wie die Kläger aus der Unterhaltungsindustrie, gegen die Entscheidung Berufung ein.

Vor Verkauf

Das schwedische Unternehmen Global Gaming Factory (GGF) hatte Ende Juni angekündigt, TPB für 5,5 Millionen Euro kaufen zu wollen, und bastelt seither an einem Geschäftsmodell für TPB, bei dem die Ressourcen der Nutzer für dezentrale Speicherlösungen genutzt und auch die Rechtinhaber vergütet werden sollten.

Ob der Verkauf, wie zuletzt von GGF angekündigt, am Donnerstag über die Bühne gehen wird, ist jedoch ungewiss. Zuletzt hatte es wiederholt Berichte über finanzielle Probleme bei GGF gegeben. Nach Berichten aus schwedischen Medien ermitteln auch die Finanzbehörden gegen das Unternehmen wegen Unregelmäßigkeiten.

Mehr zum Thema: