Pirate-Bay-Kauf weiterhin undurchsichtig
Hans Pandeya, Chef des Unternehmens Global Gaming Factory X, das den Torrent-Tracker The Pirate Bay übernehmen will, tut sich zunehmend schwer damit, das Geld für den geplanten Kauf aufzutreiben. Eine geplante Kapitalerhöhung kann nicht stattfinden, weil der Handel mit der GGF-Aktie gestoppt wurde.
Wie die Schwedische Tageszeitung "Dagens Nyheter" am Donnerstag berichtete, konnte Pandeya, Gründer und Geschäftsführer von Global Gaming Factory X AB (GGF), auch anlässlich einer außerordentlichen Hauptversammlung seiner Firma nicht klarmachen, wie er die Übernahme von The Pirate Bay (TPB) finanzieren möchte. Pandeya kündigte an, eine Kapitalerhöhung durchführen zu wollen. Derzeit ist allerdings der Handel mit den GGF-Aktien an der schwedischen Börse Aktietorget ausgesetzt, weswegen Pandeya seinen Plan nicht unmittelbar durchführen kann.
Am 30. Juni hatte GGF angekündigt, TPB für umgerechnet 5,5 Millionen Euro übernehmen zu wollen. Geht es nach Pandeya, so wird die Übernahme bis zum 12. September abgeschlossen sein, wie er der Tageszeitung "Svenska Dagbladet" sagte. Er forderte die Leitung der Börse auf, den Handelsstopp für die GGF-Aktien aufzuheben.
Handel mit Aktie ausgesetzt
Pandeya zeigte sich gegenüber Journalisten in Stockholm zuversichtlich, dass er die Übernahme werde stemmen können, obwohl einige ungenannte Finanziers ausgestiegen seien. Derzeit ist die Aktie der GGF an der schwedischen Börse Aktietorget wegen Verdachts auf Insiderhandel ausgesetzt. Außerdem vermutet die Börsenleitung, dass GGF falsche Finanzdaten vorgelegt hat. Aktietorget bestätigte das am Donnerstag erneut und verlängerte die Frist der Aussetzung auf unbestimmte Zeit.
Aktietorget wirft GGF vor, bisher keine Beweise dafür vorgelegt zu haben, dass das Unternehmen überhaupt dazu in der Lage ist, den TBP-Kauf zu finanzieren. Derzeit ist auch umstritten, ob GGF in der Lage sein wird, die ebenfalls im Juni angekündigte Übernahme der Firma Peerialism zum Preis von rund 9,1 Millionen Euro abzuschließen. Peerialism wiederum ist wichtig für das Konzept, mit dem GGF die alte Piraten-Site monetarisieren will. Gegenüber ORF.at sagte Pandeya zuletzt, dass er auf der Site einen legalen P2P-Mediendienst einrichten wolle.