© Fotolia/Alexander Shalamov , Familie mit 3-D-Brillen

3-D-Invasion auf der IFA

DIMENSIONEN
03.09.2009

Nach Sony haben am Donnerstag auch Philips und Panasonic auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin 3-D-Fernseher und -Systeme präsentiert. Panasonic setzt wie Sony auf Shutterbrillen, während Philips verschiedene Technologien ausprobieren will. Samsung hält sich mangels passender Inhalte noch zurück.

Eines der großen Themen auf der IFA ist ganz klar Fernsehen in 3-D. Bereits am Mittwoch hat Sony eine Offensive für dreidimensionale Inhalte im Wohnzimmer sowie auf seinen Vaio-Netbooks angekündigt, nun zeigten auch die anderen Hersteller iher Produkte.

Panasonic setzt auf Plasma

Panasonic setzt dazu auf die Plasma-Technologie und Full HD (1.920 mal 1.080 Pixel), um so möglichst realistische Bilder zu liefern. Wie bei Sony braucht es für das dreidimensionale Erlebnis eine spezielle Brille, die mit dem Fernseher synchronisiert ist. Diese Shutterbrille blendet die Bilder für das rechte und linke Auge synchron mit den vom Fernseher für jedes Auge gelieferten Halbildern ein und aus.

Auf der IFA präsentierte Panasonic ein Full-HD-3-D-Plasma-Heimkinosystem, das aus einem 103-Zoll-Plasma-HDTV und einem Blu-ray-Player besteht, der laut Panasonic Full HD auf beide Augen aufteilen kann. Sie sollen 2010 auf den Markt kommen, kündigte Panasonic-Manager Yoshiiku Kiyata an.

"Nächstes Jahr wird sich das Fernsehen dramatisch verändern", sagte er. Panasonic gehe davon aus, als erster Hersteller mit einer Komplettlösung von der Produktion von 3-D-Bildern bis hin zu Verbrauchergeräten auf den Markt zu kommen. Auch Sony will 2010 mit 3-D-fähigen LCDs auf den Markt kommen.

Philips testet alle Systeme

Auch Philips kündigte auf der IFA an, in 3-D investieren zu wollen, und zeigte auch einen Prototyp. Allerdings wil sich Philips noch nicht auf eine Technologie festlegen, da bisher jede ihre Vor- und Nachteile habe - etwas das Tragen einer Brille.

Es gibt zwar bereits Systeme, die auch ohne Brille auskommen, diese sind aber für den breiten Einsatz noch nicht ausgereift genug. "3-D ist zwar der Traum der Fernsehzuschauer und der Ingenieure. Die Technologie läuft aber noch nicht stabil", sagte Philips-Manager Andrea Ragnetti bei der Pressekonferenz auf der IFA.

Daher werde Philips in alle drei Richtungen (aktive/passive/gar keine Brille) forschen und dann den Konsumenten entscheiden lassen, welches System für ihn das beste sei, so Philips gegenüber ORF.at. Es sei aber der ausdrückliche Wunsch der Konsumenten, Bilder mit mehr Tiefe und Schärfe erleben zu können.

Samsung wartet auf die passenden Inhalte

Samsung hatte in Österreich mit dem PS50A476 bereits einen 3-D-fähigen Fernseher im Angebot, der mangels Nachfrage aber wieder aus dem Sortiment genommen wurde. In den USA werden 3-D-Fernseher zwar weiter angeboten, ansonsten aber halte sich Samsung in diesem Bereich mangels Inhalten noch zurück, so Samsung Österreich gegenüber ORF.at. "Wir haben die Technik parat, nun warten wir auf den Content", so Samsung.

Die Inhalte könnten demnächst auch in Form von Spielen auf den Geräte einziehen, Ubisoft etwa entwickelt das zu James Camerons Film passende Spiele "Avatar" in einer eigenen 3-D-Version - die allerdings nur mit bestimmten Fernsehern funktionieren soll.

Noch keine Preise bekannt

Sony will bei 3-D laut eigenen Aussagen eine führende Rolle übernehmen, der Hersteller hat dabei den Vorteil eines eigenen Filmstudios. "Es geht darum, Software, Geräte und Inhalte gleichzeitig anzubieten", erklärte Sony-Europachef Fujio Nishida.

Preise stünden bislang noch nicht fest, 3D-taugliche HD-Fernseher würden aber definitiv im oberen Preisbereich liegen, räumte Nishida ein. Mehr Details solle es zur amerikanischen Elektronik-Messe CES im Jänner 2010 geben. Sony plane, die Technik zeitgleich in Japan, Europa und den USA auf den Markt zu bringen.

Mehr zum Thema:

Sony kündigt 3-D-Offensive an

(futurezone/dpa)