Googles China-Chef geht

PERSONALIE
04.09.2009

Kai-Fu Lee gründet eigenes Unternehmen

Der Chef des China-Geschäfts von Google, dessen Berufung einst einen heftigen Streit mit Microsoft ausgelöst hat, verlässt den Internet-Konzern.

Google hatte Kai-Fu Lee im Jahr 2005 speziell für den Ausbau des wichtigen China-Standbeins bei Microsoft abgeworben. Der Windows-Riese reagierte umgehend mit einer Klage mit der Begründung, dass der ranghohe Experte für Spracherkennung und künstliche Intelligenz gegen eine Wettbewerbsklausel verstoßen habe. Google klagte ebenfalls, schließlich einigten sich die Unternehmen außergerichtlich. Nun wolle Lee ein eigenes Unternehmen in Peking aufbauen, teilte Google China am Freitag mit.

Schwieriges Pflaster

Der schnell wachsende chinesische Markt ist für den Suchmaschinen-Primus ein schwieriges Pflaster. Google kam vergleichsweise spät nach China und liegt bei der Internet-Suche immer noch weit hinter dem chinesischen Konkurrenten Baidu zurück. Außerdem musste sich Google wie andere Internet-Unternehmen politischen Vorgaben der chinesischen Behörden beugen und beispielsweise den Zugang zu einigen Websites sperren.

Die Behörden blockierten auch von sich aus Videos auf der zu Google gehörenden Videoplattform YouTube. Zugleich preschte Google auf dem Markt auch mit Neuerungen voran - darunter ein durch Werbung finanzierter Musikdienst.

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(dpa)