MS zahlt 750 Millionen Dollar an AOL
Der weltgrößte Software-Hersteller Microsoft und der weltweit größte Provider AOL haben nach eigenen Angaben ihren seit über einem Jahr dauernden Rechtsstreit beigelegt und eine Zusammenarbeit bei digitalen Medien vereinbart.
AOL hatte Microsoft im Jänner 2002 im Auftrag seines Tochterunternehmens Netscape Communications wegen Verstoßes gegen das Wettbewerbsrecht verklagt.
Wie die beiden US-Firmen mitteilten, wird Microsoft 750 Millionen USD an AOL zur Beilegung des Streits über den Einsatz von Browsern zahlen.
Lizenz für sieben Jahre
Zudem erhalte AOL eine neue siebenjährige kostenlose Lizenz für
Microsofts Browser-Technologie. Auch wollen sie gemeinsam an der
Entwicklung und Unterstützung von digitalen Medien wie Musik und
Video im Internet arbeiten.
Microsoft will zudem seine Testversionen der nächsten Windows-Generation gegenüber AOL öffnen, wobei AOL an der Fortentwicklung des unter dem Codenamen "Longhorn" laufenden Projekts mitarbeiten soll. AOL gehört zum weltgrößten Medienkonzern AOL Time Warner Inc.
Im nachbörslichen Handel in New York stiegen die AOL-Time-Warner-Aktien um rund drei Prozent. Microsoft-Aktien gaben leicht nach.
Veränderung in der jüngsten Vergangenheit
Microsoft-Chairman Bill Gates erklärte, in der jüngsten Vergangenheit habe sich für beide Firmen eine Menge verändert. Er sei über das neue Abkommen glücklich, zumal es nach vorne schaue und zu einem höheren Niveau der technischen Kooperation führe, während man zugleich in einer Reihe von Gebieten weiter im Wettbewerb stehe.