Mobilfunker unterstützen Unfallmelder in Autos
Die europäische Mobilfunkindustrie hat am Mittwoch die EU-Absichtserklärung zur europaweiten Einführung des automatischen Fahrzeugnotrufsystems "eCall" unterzeichnet.
Martin Whitehead, Geschäftsführer der GSM Association Europa, unterzeichnete im Namen der Mobilfunkbranche die EU-Absichtserklärung, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Die Mobilfunkbranche folgt damit der Automobilindustrie und der Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten, denn Dänemark, Frankreich, Irland, Lettland, Malta und Großbritannien haben unter anderem wegen der Kosten Bedenken und deshalb die Unterstützung für das europäische Notrufsystem bisher verweigert.
EU-Medienkommissarin droht
Dafür gab es auch Kritik von EU-Medienkommissarin Viviane Reding. Diese sagte, dass "die betreffenden Länder endlich den Fuß von der Bremse nehmen" sollten. Ansonsten sehe sich die Kommission gezwungen, im nächsten Jahr einen entsprechenden Legislativvorschlag vorzulegen.
Zur flächendeckenden Einführung von "eCall" müssen Europas Automobil- und Telekommunikationsindustrie sowie die nationalen Verwaltungen aller EU-Länder dafür sorgen, dass die Notrufzentralen, insbesondere Callcenter, über die für die Annahme und Bearbeitung von Notrufen erforderliche Ausrüstung verfügen.
Automatischer Notruf
Mit "eCall" sollen verunfallte Fahrzeuge via Mobilfunk automatisch Rettungsdienste benachrichtigen können. Im Notfall wird die einheitliche europäische Notrufnummer 112 kontaktiert und die Standortdaten des Fahrzeuges an die nächstgelegene Einsatzzentrale übermittelt. Das geschieht automatisch, also auch dann, wenn die Fahrzeuginsassen nicht wissen, wo sie sich gerade befinden, oder nicht in der Lage sind, den Standort mitzuteilen.