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Bwin kauft italienischen Online-Pokeranbieter

ONLINE-GAMES
14.09.2009

Der Sportwettenanbieter bwin hat die Übernahme des italienischen Marktführers im Online-Poker, Gioco Digitale, für insgesamt 115 Millionen Euro angekündigt. Die Transaktion soll Anfang Oktober abgeschlossen werden.

Mit der Übernahme sichert sich bwin eine führende Stellung auf dem boomenden italienischen Pokermarkt. Der Gesamtkaufpreis setzt sich aus 50 Millionen Euro in bar und 2,3 Millionen bwin-Aktien zusammen. In Summe entspricht das nach dem aktuellen Aktienkurs von 28,30 Euro einem Kaufpreis von 115 Millionen Euro.

Bwin und die Eigentümer von Gioco Digitale S.p.A. haben vereinbart, dass bwin 100 Prozent der Aktien von Gioco Digitale übernimmt. Als Gegenleistung übertragen die Aktionäre von Gioco Digitale 752.474 Gioco-Digitale-Aktien (56,30 Prozent des Gesamtkapitals) an bwin und erhalten im Gegenzug 2.300.000 bwin-Aktien.

Bwin bezahlt für die verbleibenden 43,70 Prozent der Aktien von Gioco Digitale in einem ersten Schritt 25 Millionen Euro in bar nach Abschluss der Transaktion, 20 Millionen Euro nach Vorlage des geprüften Jahresabschlusses 2009 von Gioco Digitale sowie fünf Millionen Euro 18 Monate nach Vertragsabschluss abhängig von der Erfüllung bestimmter finanzieller Kriterien im Jahr 2009.

Closing Anfang Oktober

Gioco Digitale sei ohne Verbindlichkeiten und liquide Mittel übernommen worden, erklärte die börsennotierte bwin am Montag. Das Closing der Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der Erfüllung bestimmter Bedingungen und soll Anfang Oktober stattfinden.

Gioco Digitale betreibt Italiens größte Pokersite. Im ersten Halbjahr 2009 erwirtschaftete das Unternehmen einen Gesamtertrag von 20,1 Millionen Euro (nach 13,7 Mio. Euro 2008) sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 9,2 Millionen Euro (1,5 Mio. Euro).

Die Finanzierung der Akquisition soll durch die Ausgabe von bwin-Aktien aus dem genehmigten Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts der Altaktionäre gegen Aktien von Gioco Digitale sowie aus vorhandenen liquiden Mitteln für die restlichen Anteile von Gioco Digitale erfolgen.

Gioco-Digitale-Chef Carlo Gualandri werde die Geschäfte von bwin in Italien weiterführen und die bwin-Co-CEOs Norbert Teufelberger und Manfred Bodner bei der Umsetzung von strategischen Entscheidungen hinsichtlich des Pokergeschäfts unterstützen, hieß es.

Konsolidierung

Italien steht vor der Regulierung ihres Glückspielmarktes. Der Zukauf in Italien wird von Analysten auch als Beginn einer Konsolidierung im Sektor gesehen, bei der bwin eine treibende Kraft sein könnte.

In der Vorwoche hatte bwin eine Niederlage im Kampf gegen das Glücksspielmonopol erlitten. Der Europäische Gerichtshof urteilte, dass Monopole unter bestimmten Voraussetzungen zulässig sind.

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(APA)