Google stellt News-Dienst Fast Flip vor
Das US-Internet-Unternehmen Google hat mit Fast Flip einen neuen Nachrichtendienst gestartet, bei dem sich Zeitungen und Magazine online durchblättern lassen. Die Verleger sollen an den Werbeerlösen beteiligt werden.
"Fast Flip vereinigt die Vorteile der Online- und der Offline-Welt", sagte Google-News-Manager Josh Cohen am Montag in Mountain View (US-Staat Kalifornien). "Man kann schnell wie in einem Magazin durch ausgewählte Artikel blättern, aber auch suchen oder eine individuelle Vorauswahl treffen."
Die Inhalte stammen derzeit von knapp 50 namhaften US-Publikationen wie "New York Times", "Washington Post", "Atlantic", "Salon", "Fast Company", "ProPublica" und "Newsweek", aber auch von Websites wie der britischen BBC. "Mit Fast Flip kann man sich sein eigenes Magazin schaffen", sagte Cohen.
"Eines von mehreren Experimenten"
Der Suchmaschinenbetreiber geht mit dem in den Google Labs gestarteten Dienst auf die Verleger zu, die bisher nicht an den Werbeerlösen auf Google News beteiligt wurden. "Pro Beitrag - vorzugsweise ein längerer Text, eine Reportage, ein Kommentar oder eine Analyse - wird ein grafisches Werbeelement eingeblendet", sagte Cohen. Details der Erlösaufteilung wollte der Google-News-Manager nicht nennen. "Diese Vereinbarungen sind vertraulich."
Fast Flip sei eines von mehreren Experimenten bei Google, wie man für die Inhalte der Verlage ein noch größeres Publikum finden und letztlich Einnahmen für die Publisher generieren könne.
IPhone und Android-Versionen geplant
Fast Flip soll es nicht nur im Netz, sondern auch als Anwendung für Apples iPhone und das Google-Handybetriebssystem Android geben. "Wir werden dann sehen, wie der Dienst bei den Anwendern ankommt", sagte Cohen. Vom Erfolg des Dienstes werde man dann auch abhängig machen, ob auch Verleger aus anderen Regionen auf Fast Flip vertreten sein werden.
Krishna Bharat, ein Entwickler aus dem Google-News-Team, betonte in einem Blog-Eintrag, das Blättern in Online-Inhalten sei bisher nicht in dem Tempo wie bei einem gedruckten Magazin möglich.
"Stellen Sie sich vor, Sie müssten jedes Mal zehn Sekunden warten, wenn Sie eine Seite umblättern." Mit Hilfe von Fast Flip könne man nicht nur schnell online blättern, sondern sich auch ein personalisiertes Inhalteprogramm, beispielsweise Artikel von bestimmten Journalisten, zusammenstellen.
Die Probleme der US-Zeitungsbranche, die unter dem Rückgang von Anzeigenerlösen leidet, wird wohl auch Fast Flip nicht lösen können. Verleger wie Rupert Murdoch haben bereits angekündigt, Online-Nachrichten künftig kostenpflichtig zu machen.
Auch dafür hat Google bereits eine Lösung parat. Vergangene Woche schlug der Internet-Konzern US-Verlegern ein Bezahlsystem für Abonnements und den Kauf einzelner Artikel vor, das auf dem Google-Bezahldienst Checkout basiert.
(futurezone/APA/dpa)