Auslieferung von Ex-Siemens-Manager bewilligt
Verteidigung kündigt Verfassungsbeschwerde an
Die Münchner Generalstaatsanwaltschaft hat die Auslieferung des inhaftierten früheren Siemens-Managers Michael Christoforakos nach Griechenland bewilligt. In der Regel habe die Auslieferung binnen zehn Tagen zu erfolgen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Montag in München mit.
Allerdings habe die Verteidigung dagegen Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht angekündigt. Dadurch könne sich die Überstellung des früheren Griechenland-Chefs von Siemens verzögern. Das deutsche Bundesverfassungsgericht hatte die Auslieferung des Ex-Siemens-Managers bereits Anfang September wegen einer mangelhaften Begründung der Auslieferungsbewilligung gestoppt.
Korruption und Geldwäsche
Die griechische Justiz wirft Christoforakos Korruption und Geldwäsche vor. Er soll unter anderem Mitarbeiter der griechischen Telefongesellschaft OTE bestochen haben. Christoforakos und ein anderer griechischer Ex-Manager von Siemens hatten sich nach Deutschland abgesetzt und damit in Griechenland für großes Aufsehen gesorgt.
Im Juni war Christoforakos im oberbayrischen Stephanskirchen bei Rosenheim festgenommen worden, seither sitzt er im Gefängnis. Bei Siemens sollen rund 1,3 Milliarden Euro an dubiosen Zahlungen in dunkle Kanäle geflossen sein, um so an lukrative Aufträge im Ausland zu kommen.
(APA/dpa)